Ich habe den Sommer im HBK Singen verbracht und ihn wirklich sehr genossen.
Im Klinikum:
Man ist je 7-8 Wochen in der I. Med (Kardio) und II. Med (Gastro & Onko). Außerdem kann man auf Wunsch gerne auf die Intensivstation oder die Notaufnahme rotieren. Die Chefs in beiden Teilkliniken unterstützen audrücklich, dass wir eigene Patienten betreuen, sodass das schon sehr früh im PJ möglich war, natürlich immer mit Aufsicht und Unterstützung durch die Assistenten auf Station. Wenn es gerade nichts zu tun gibt, kann man immer gerne in den Funktionen (Echo, ÖGD, Herzkatheter) vorbeischauen und gelegentlich unter Aufsicht der Fachärtze selbst mit Hand anlegen.
Man kann zusätzlich Spätdienste (16-23 Uhr) oder Wochenenddienste (9-19 Uhr) machen, dafür bekommt man Freizeitausgleich & eine echt gute Vergütung. Im Dienst hilft man den Internisten in der Notaufnahme, die im Dienst außerdem für die Normalstationen mit zuständig sind. Neben Nadellegen am Wochenende sieht man dort also viel Notaufnahme und kann selbst Patienten aufnehmen und dem Arzt vorstellen.
Lehre:
Besonders die eigene Betreuung von Patienten habe ich sehr positiv erlebt, hier muss man einfach nochmal ganz anders über sein Handeln nachdenken, als wenn man nur passiv beobachtet. Gleichzeitig waren die Assistenzärtze immer mit im Bilde, sodass man jeden Schritt mit ihnen besprechen konnte. Viele Oberärzte hatten auf Visite oder in den Funktionseinheiten immer noch etwas Zeit um uns etwas "nebenbei" zu erklären.
Darüber hinaus gibt es PJ-Unterricht (1,5h) an 3 Tagen die Woche. Leider erst nach Dienstschluss von 16:00 -18:30. Der Unterricht fällt aber öfter mal aus, sodass ich sagen würde, er fand im Schnitt vieleicht so 2,5x/Woche statt.
Stimmung:
Ich habe mich im Haus sehr willkommen gefühlt, mit fast allen Kollegen ist man sofort per du und man ist stets ermuntert, nachzufragen und sich etwas nochmal erklären zu lassen. Der Kontakt zur Pflege war unkompliziert und nett, besonders mit den jungen Kollegen, die ja selbst im ähnlichen Alter sind.
Freizeit:
Mit mir waren ca. 10 andere PJ'ler im Haus, die meisten davon in der Inneren und fast alle haben im Personalwohnheim neben dem Klinikum gewohnt. Dadurch war dort quasi ein bisschen "Schullandheimstimmung" und wir haben seehr viele Feierabende miteinander verbracht. Der Sommer in der Gegend ist wirklich herrlich. Mit dem Fahrrad (unbedingt mitbringen oder dort organisieren!) ist man in einer guten halben Std. zum Bodensee geradelt, auch nach Konstanz, in die Schweiz, zum Rheinfall bei Schaffhausen, etc. kann man am Wochenende gut radeln. Wir haben außerdem während dem PJ 1,5 Wochen frei genommen und einen Segelschein in Konstanz gemacht, die Wilde Flotte hatte ein gutes Angebot für uns als Gruppe.
Bewerbung
Für alle Tertiale ca. 3 Monate vor PJ-Start über die Uni Freiburg. Freiburger Studenten werden meines Wissens bevorzugt.