PJ-Tertial Urologie in Evangelisches Krankenhaus Witten (1/2020 bis 4/2020)

Station(en)
4b
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Witten/Herdecke
Kommentar
Ich kann die vorher vergebene gute Note für diese Abteilung leider nicht nachvollziehen.. Im Prinzip ist man hier nur billige Arbeitskraft. Weder Unterricht, noch bedside teaching oder großartig Lehre im OP finden statt.

Zu dem was medizinisch in diese Abteilung läuft, möchte ich an dieser Stelle gar nicht weiter kommentieren.

Tag beginnt mit der Visite , die pro Patient im Schnitt 20 Sekunden dauert. Alle Urologen des Hauses laufen mit. Chef/Ltd OA ist der einzige der wirklich visitiert. Sinn ?

Danach ist man für sämtliche Labore und Viggos im Haus zuständig , die sich bei vielen Aussenliegern aufs ganze Haus verteilen. Die Assistenten werden nicht müde einen für jede einzelne BE auf dem Diensttelefon anzurufen.
Auch wirklich lästige Dinge, wie zB jeden einzelnen Patienten auf der Station nach seinem postoperativen Schmerzen zu fragen , werden dem Pjler übertragen.

Bei größeren Schnittoperationen steht man immer als zweite Assistenz auf dem Plan. Erstassistenzen macht man grundsätzlich nur bei kleinen Eingriffen. Auf Nachfragen im OP wird geantwortet , teaching ist das aber nicht. Hauptsache einer hält den Haken.
Das maximalste was man mal machen kann sind Subkutan und Hautnähte.

Assistenten sind größtenteils in Ordnung. In der Ambulanz gab es einen Facharzt , der mich sehr viel hat machen lassen und der mir wirklich etwas beigebracht hat. Fair enough, das war gut... dort ist es dann möglich Dks zu legen, Spks zu wechseln , Wunden zu versorgen, zu sonografieren inklusive TRUS, Patienten aufzunehmen , aufzuklären unsw. Leider hat dieser FA aber ab August eine Praxis.

Auf Station gibt es ausser Labore nicht wirklich etwas zu tun. Alles läuft über Ambulanz und TUR Raum. Briefe schreibt der PJler nicht. Das hat bestimmte Gründe, die ich lieber auch nicht kommentiere.

Gegen 15 00 findet täglich eine Besprechung statt, in der man als PJler aber nicht partizipiert. Wehe nur man spart sich diese Besprechung einmal. Es gibt in dieser Abteilung Leute, die alles wissen und sofort an oberste Stelle weitergeben. Wer nicht pariert bekommt schnell Ärger. Das betrifft schon Kleinigkeiten.

Insgesamt fühlt man sich als PJler nicht wirklich hoch angesehen. Nicht als Gast , der was lernen soll , sondern eben als Billiglöhner. Es laufen zT passiv agressive Dinge. Man wird in den OP gerufen wenn die Operation bereits zuende ist , nur um zu lagern etc...

Einen richtigen Ansprechpartner, der einem zur Seite steht hat man nicht.

Die absolute Höhe allerdings war : es gibt im ganzen Krankenhaus Studientage. Am Anfang wurde gesagt ich könnte jede Woche einen Studientag nehmen. Habe ich natürlich dann auch gemacht, insbesondere da ich noch Urlaubstage für das Ende des Tertials als zusätzliche Lernzeit aufgehoben hatte.

Kurz vor Ende des Tertials dann aus heiterem Himmel: "Schlechte Nachrichten für Sie. Es gibt keine Studientage mehr. Wir müssen das alles auf Ihre Urlaubstage anrechnen"

Was fassungslos über diese Verhalten was in jeder Hinsicht gegen Treu und Glauben verstösst... Noch nie erlebt sowas. Hat mich ne Menge Lernzeit gekostet. Es ließ sich darüber nicht reden.

Und ich weiss wirklich noch nicht mal warum man das gemacht hat... Ich versichere an dieser Stelle mir in dieser Abteilung nie etwas zu Schulden gekommen zu lassen zu haben... Alles ordnungsgemäß gelaufen und anständig mitgearbeitet. Pünktlich gekommen, bis zum Ende geblieben unsw.

Vermutlich wollte man die billige Arbeitskraft noch ein bisschen länger halten. Sonst müsste man ja die Assistenten für Hilfstätigkeiten abziehen. Diese müssen aber den ganzen Tag Briefe schreiben , weil die Patienten dort durchlaufen wie am Fliessband.

Naja. Wirklich sehr respektlose Behandlung.

Ich empfehle dieses Tertial nicht weiter. Und das nicht aus Wut. Woanders kann man mehr lernen und erfährt mehr Wertschätzung. Ich empfehle die Urologie in Wuppertal Barmen. Super Truppe... Habe diese Abteilung im Studium erlebt und war begeistert.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Mitoperieren
Punktionen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.47