Mein Chirurgie-Tertial in Bad Homburg startete am 30.12.20219. Ich war zuerst auf der Allgemeinchirurgie, in der es in der Zeit wenig zu tun gab, da zwischen den Jahren. Jeder PJler hat sein eigenes Telefon.
Generell ist es so, dass man morgens bei der Frühbesprechung dabei ist, hier kann es durchaus schon mal sein, dass man be-/abgefragt wird. Anschließend geht es auf Station, wo der Assistent die Visite durchführt. Je nach Verfügbarkeit der OÄ kommt einer dazu. Ansonsten hat man hier ein paar, um ehrlich zu sein im Vergleich zur Inneren, wenig Blutentnahmen und Verbände. Anschließend, wenn nicht schon in der Frühbesprechung geschehen, wird man in den OP gerufen.
Im OP selbst ist die Stimmung ganz gut, es kommt halt immer auf den Operateur an. Beim Chef selbst herrscht eher Stille, bei allen anderen wird auch mal gelacht.
In der Gefäßchirurgie herrscht ein anderes Klima. Hier ist es eher so, dass man nur mit Verbänden und Blutentnahmen zu tun hat. Ich war zwei mal im OP, aber auch nur da die OÄ mich anmotzte ich wolle doch was lernen, wieso sei ich nicht im OP (Hier muss ich sagen, dass ich von 6,40 Uhr an bis 12 mit Verbänden beschäftigt war, danke auch). Ich habe mich hier sehr unwohl im Gesamten gefühlt und war froh als ich zur Unfallchirurgie kam.
Die Assistentinnen sind hier fast alle sehr, sehr nett, teilweise muss man allerdings seinen Standpunkt klar machen, dass man nicht der Dienstbote ist und hier ist um etwas zu lernen.
Ich war nie ein OP-Gänger, in der Unfallchirurgie bin ich es geworden. So ein nettes Team im OP, nette Stimmung. Zu meiner Zeit dort gab es nur wenige OÄ, daher war ein PJler fast dauernd im OP mit dem Chefarzt oder OA, während die Assistentinnen die Station, ZNA und Aufnahme regelten.
Ich würde es, wenn ich wirklich sehr an der Chirurgie interessiert bin, mir überlegen hier anzufangen.Wer in ein kleineres Haus möchte, kann sich hier einiges ansehen, jedoch ist es auch hier, wie fast überall so, dass die Lehre auf der Strecke bleibt.
Positives:
- Mittagessen ist kostenlos und geregelt
- Dienstkleidung selbstverständlich
- Pj-Räumchen mit PCs (sofern diese funktionieren)
- Mit den Assistenten ist es auf jeden Fall zu klären, wenn man mal einen Termin hat ;)
- Vor Corona: tgl. PJ-Unterricht. Hier auch Arztabhängig wie die Qualität ist. Meist jedoch gut und auf jeden Fall ne gute Möglichkeit der Station zu entfliehen.
Negatives:
- Kaum Teaching auf Station - sehr Assistentenabhängig, OÄ interessieren sich so gut wie nicht für einen
- Vieles wird einfach vorausgesetzt, dass man das weiß oder kann.