Das Uro Tertial im Prosper-Hospital war bisher das beste PJ Tertial. Zunächst schonmal macht die 4 Tage-Woche, die man im Prosper-Hospital hat, das Leben schon sehr entspannt (man darf die Studientage aber nicht sammeln).
Außerdem ist das Prosper ein kleineres Haus, eher abseits der üblichen Bochumer Kliniken und die Uro nicht das Wahlfach der ersten Wahl bei den meisten Studenten. Dementsprechend war ich die/der erste PJ seit Jahren in der Abteilung, was viele Vorteile mit sich brachte. Nichts mas ich gemacht habe wurde für selbstverständlich gehalten. Für Blutentnahmen und Viggos legen wurde mir fast täglich gedankt. Ich durfte frei wählen, wo ich meinen Tag verbringen wollte.
Als ich ein wenig Erfahrung mit dem Urologischen Sono hatte konnte ich auf Stationen so viel selbstständig schallen wie ich wollte. Ich konnte mir aber auch jederzeit einen der Stationsärzte hinzurufen, damit er meinen Befund nochmal begutachtet. Fragen wurden jederzeit ausfühlich beantwortet und Krankheitsbilder besprochen.
Ich habe die meiste Zeit wenn ich mit den Blutentnahmen fertig war in der Uro-Ambulanz und im OP verbracht.
Im OP wurde man vom Chef/Oberärzten zu OPs mit eingeteilt, man konnte jedoch auch bei Interesse zu jeder anderen OP dazukommen. Dabei wurde man sofort miteingebunden. Ich habe bereits in meiner 2. Woche als 1. Assistenz mit dem Chef bei einer Zystektomie mit Ileum-Conduit operiert. Die Stimmung im OP war immer sehr entspannt und ruhig, mit einem guten Verhältnis zur OP Pflege und zur Anästhesie. Ich konnte jederzeit Fragen stellen, die ausführlich beantwortet wurden. Manchmal wurde ich auch Fragen gestellt. Wenn ich aber mal etwas nicht wusste, war das nicht schlimm. Ich konnte auch bei einigen Da Vinci OPs zuschauen. Die beiden Oberärzte, die hauptsächlich Da Vinci operiert haben, nahmen sich dabei immer Zeit mir praktisch jeden Schritt zu erklären, Besonderheiten zu zeigen und freuten sich, jemandem interessierten etwas beizubringen.
In der Uro-Ambulanz konnte ich jederzeit Endoskopien, TUR-Ps/ TUR-Bs und Katheteranlagen anschauen. Ansonsten habe ich viel in der Ambulanz geholfen, wo mich die 2 Ambulanz-Urologinnen an die Hand genommen haben. Ich konnte jeden Patienten mit beurteilen und schallen. Nieren beurteilen kann man danach :). Ich habe Katheter gelegt und SPKs gewechselt. Obwohl in der Corona-Zeit deutlich weniger Patienten da waren und das OP Programm deutlich runtergefahren werden musste, waren alle bemüht darum, mir etwas beizubringen und dass ich so viel wie möglich sehe. Meistens habe ich den Patienten erst einmal untersucht und dann wurden meine Ergebnisse nochmal überprüft, wodurch man einen direkten Lerneffekt hatte.
Seminare fanden von Seiten der Urologen keine statt, man konnte aber an den Seminaren der anderen Abteilungen teilnehmen. Davon fanden Seminare der Chirurgen, der Internisten, der Radiologen und (wenn sie einen PJler hatten) der Anästhesisten statt.
Das Prosper ist von Bochum aus leider schlecht angebunden. Man kann aber kostenlos auf dem Mitarbeiter Parkplatz parken. Man bekommt einen Spind gestellt und Frühstück und Mittagessen sind bis zu einem bestimmten Betrag frei, man kann in der Kantine aber auch mitgebrachtes Essen essen. Man bekommt einen eigenen PC-Zugang. Hosen und Visitenkittel werden gestellt.
Insgesamt hab ich mit als Teil des Teams aufgenommen und wertgeschätzt gefühlt. Sollte selbstverständlich sein, ist es aber im PJ leider nicht und darum ist es mir in der Abteilung umso positiver aufgefallen. Ich hab mich jeden Morgen gefreut zur Arbeit zu gehen. Insgesamt sind die Hirarchien sehr flach. Witze kann man mit dem Assistenten und mit dem Oberarzt machen. Wenn man sich interessiert und engagiert zeigt, kann man in der Abteilung viel lernen, vor allem auch was das operative angeht. Wenn jemand Uro machen will, ist diese Abteilung eine eindeutige Empfehlung!
Bewerbung
Die Bewerbung läuft über das PJ Portal, auch für auswärtige Studenten.