Man ist externe als PJler. Im kanadischen System ist man die letzten zwei Jahre des Studiums externe und rotiert monatlich durch die verschiedenen Fachrichtungen.
Die Lehre funktioniert super. Man sieht Patienten eigentlich immer selbstständig oder evtl. mit einem anderen externe zusammen und schreibt dann in die handschriftliche Patientenakte seine Evaluation und Therapievorschläge und im Anschluss wird im Team aus externes, residents und einem betreuenden Facharzt eine Visite gemacht und jeder stellt seine Patienten vor und man bespricht die Patienten und das weitere Vorgehen.
Die Intensivstation ist in auf drei Stationen aufgeteilt: Kardiointensiv mit v.a. post-OP kardiochirurgischen Patienten, Neurointensiv und sonstige, die dann die restlichen Innere Fälle und vor allem auch Transplantationspatienten bekommt. Man rotiert wöchentlich über alle Intensivstationen genauso wie das restliche ärztliche Team auch. Hier lernt man wirklich gut die strukturierte Evaluation von Intensivpatienten nach System. Jeden Mittag hat man eine andere Fortbildung. Entweder Journal Club, Vortrag von einem Resident, Vortrag von einem Facharzt oder andere Besprechungen. Wirklich sehr gut.
In der Nephrologie ist man nicht auf der festen Station eingeteilt, sondern macht den Konsilardienst mit. Also werden Patienten in der Notaufnahme oder auf anderen Stationen, die zusätzlich nephrologisch betreut werden gesehen. Auch hier sieht man seine Patienten erst selbst und geht dann nachmittags gemeinsam rum und bespricht alle Patienten. Wenn die Zeit gereicht hat, wurde immer versucht nachmittags noch eine Fortbildung zu Themen, die wir uns selber aussuchen durften zu halten.
Man kann sehr selbstständig arbeiten und es wird aber eigentlich alles nochmal von einem Facharzt abgesegnet und man kann auch jederzeit Hilfe dazu holen, wenn man sich unsicher fühlt. Also auf jeden Fall ein sehr guter Lerneffekt. Ich persönlich fand es teilweise allerdings auch sehr anstrengend, weil es doch ein anderes System ist als bei uns und man direkt an alles denken muss. Man wird auch für einige Wochenenddienste eingeteilt. Wer also eher ein Urlaubs-auslands-Tertial sucht, sollte vielleicht lieber was anderes suchen.
Gute Französisch Kenntnisse sind auf jeden Fall nötig, alles läuft auf französisch!
Keine Blutabnahmen oder ähnliches, weil das nicht ärztliche Aufgabe ist.