In der Kardiologie habe ich mein praktisches Jahr begonnen und kann vorweg sagen, dass ich das Helios Universitätsklinikum weiterempfehlen würde.
Man wird zunächst auf eine Station eingeteilt und einem Arzt zugeordnet, der einen betreut. Hier hat es mir besonders gut gefallen, dass man am Anfang überhaupt nicht unter Druck gesetzt wird sondern gut und gründlich in alles eingearbeitet wird, auch der Kontakt zum Pflegepersonal ist hier super, da alle die Bank durch sehr hilfsbereit sind. Die erste Woche ist man recht viel mit Blutentnahmen und Zugängen beschäftigt, das wird aber nach und nach weniger bzw. geht schneller von der Hand sodass man sich um andere Dinge kümmern kann. Ich wurde die ersten Wochen viel auf der Leitstelle eingesetzt, hier kann man eigenständig Patienten aufnehmen und untersuchen was sehr viel Spaß gemacht hat. Kommt man mal nicht weiter kann man jederzeit einen Arzt dazu holen.
In der zweiten Hälfte war ich hauptsächlich auf der Privatstation sowie der Notaufnahme, was vom Prinzip her sehr ähnlich ablief, wie die erste Woche. Irgendwann fühlt man sich sehr integriert und bewegt sich relativ autonom durch das Krankenhaus. Als PJler ist man gerne gesehen, insbesondere dann wenn viele Blutentnahmen anstehen, dies zahlen einem die Ärzte aber auch zurück indem sie einem viel zeigen und erklären. Arterielle Blutentnahmen hat man auch sehr oft und kann diese entsprechend gut üben.
Sehr zu empfehlen ist es die Chefarztvisiten bei Prof. Seyfarth sowie Dr. Sause mitzunehmen, da beide einem unheimlich viel erklären aber auch abfragen. Am meisten habe ich jedoch von den drei Assistenzärzten*innen gelernt, die mich betreut haben und sich wirklich Zeit für einen genommen haben. Insbesondere was EKGs angeht, kann man hier schön ins Detail gehen und viel lernen.
Dadurch, dass das Herzzentrum ein eigenständiger Bereich ist, hat man hier das vollständige Arsenal der kardiologischen Diagnostik und Therapie und kann sich von MRTs, TEEs, TTEs, und Koros, bis hin zu Ablationen alles angucken. Ausnahmslos jeder Arzt hier ist richtig motiviert einem was beizubringen.
Kleines Manko ist die Kantine welche mich persönlich nicht überzeugt hat, weshalb ich wie so ziemlich jeder Arzt mein eigenes Essen mitgenommen habe.
Ebenfalls gab es auch PJ-Ringvorlesungen diese waren leider oft in Barmen, was durch die Distanz etwas lästig war. Allerdings waren manche auch im Herzzentrum und die Qualität der Vorlesungen war sehr hoch. Schade fande ich es, dass es keine Seminare für PJler gab, allerdings war dies sicherlich auch dem Fakt geschuldet, dass ich der einzige PJler in der Kardiologie war und durch Corona vieles nicht so ablaufen kann wie es ideal wäre.
Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass man hier sehr gute Möglichkeiten hat sein Wissen in der Kardiologie zu erweitern, sich viel angucken kann und insgesamt einfach einen guten Einstieg ins PJ hat. Einem werden als PJler keine lästigen Aufgaben zugewiesen sondern man wird richtig toll eingearbeitet und kann dann selbst viel machen. Ich kann das PJ hier nur weiterempfehlen.