Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik, Station
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Das Tertial in der Chirurgie im Bruederkrankenhaus hatte überwiegend gute, aber auch ein paar schlechte Seiten. Zunächst zum positiven: die Organisation im Voraus wirkte sehr gut strukturiert. Problemlose Kontaktaufnahme, Ausgabe von Schlüsseln, Arbeitskleidung, Telefon, eigenem EDV-Zugang und Bezug des Appartements im Wohnheim auf dem Krankenhaus-Campus am ersten Arbeitstag. Die Appertements sind relativ neu und bieten für 4 Monate eine komfortable Unterkunft. Es gibt ein Rotationsmodell für die chir. PJler in den Abteilungen Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie und Thoraxchirurgie damit man alle Abteilungen kennen lernen kann. Die Aufgabenbereiche waren in allen Abteilungen etwa die gleichen. Wer interessiert war konnte i.d.R. jederzeit mit in den OP-Saal und je nach Operateur auch aktiv mit operieren. Wenn man hingegen kommuniziert,dass man keine Lust auf OPs hat, wird man hier auch nicht gezwungen. Die Blutentnahmen auf Station hielten sich meist in Grenzen da morgens mehrere blood nurses im Krankenhaus ihre Runden drehen. Die Teilnahme an den Visiten auf Station ist jederzeit möglich / erwünscht. Am meisten hervor zu heben ist die Stimmung unter den Assistenzärzten: diese teilen sich fachübegreifend mehrere Arztzimmer sodass man direkt alle am Anfang seines Tertials kennen lernt und sind wirklich sehr freundlich und geben einem das Gefühl des Teams zu sein. Etwas höher in der Hierarchie ist die Stimmung je nach Abteilung sehr unterschiedlich und mitunter auch mal ganz schön ruppig. Besonders positiv ist hier allerdings nochmals die Thoraxchirurgie zu erwähnen: das ganze Team inkl. CA ist wirklich sehr nett, gewillt im OP Wissen zu vermitteln und gibt einem jederzeit das Gefühl willkommen zu sein!
Im Gegensatz dazu steht wie offen persönliche Differenzen und Probleme in anderen Abteilungen vor dem ganzen Team ausgetragen wurden. Dies störte extrem die Arbeitsatmosphäre und belastete nicht nur die betroffenen Personen.
Zuletzt nochmals positiv zu erwähnen ist der PJ-Unterricht: trotzt Pandemie und Sommerpause war der PJ-Beauftragte CA Meier und alle anderen Dozenten sehr bemüht uns einmal die Woche einen Unterrichtstag einzurichten. Wenn dies nicht geklappt hat ist der Tag als freier Tag zum Selbststudium gestaltet worden.
Fazit: Die Arbeitsatmosphäre ist zT . durchwachsen aber man bekommt auch einiges was dies aufwiegt: gutes Essen, 400€ Aufwandsentschädigung + Sachleistungen, gute Organisation und nette Assistenzärzte - wenn man nette Mit-PJler hat und nicht unbedingt Chirurg werden will / nach dem Tertial fit für den Berufsstart in die Chirurgie sein möchte, wird einem das Tertial in überwiegend positiver Erinnerung bleiben.