PJ-Tertial Chirurgie in Spital Menziken (9/2020 bis 12/2020)

Station(en)
Viszeralchirurgie, Orthopädie, Gynäkologie, Urologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Mainz
Kommentar
Alltag im Spital:
Der Tag beginnt um acht Uhr mit dem Morgen-Rapport, an dem auch die Ärzte der internistischen Fachabteilung teil nehmen. Einmal die Woche gibt es hier eine kleine Fortbildung. Insgesamt hat die Lehre einen hohen Stellenwert. Jeden Nachmittag findet Rapport mit den chirurgischen Oberärzten/innen statt. Hier werden Röntgenbilder und relevante klinsche Themen gemeinsam besprochen.
Zu den Aufgaben des PJlers gehört es den Assistenzarzt/in bei der Stationsarbeit zu unterstützen. Das heisst zum Beispiel die Visite zu dokumentieren, Verbandswechsel durch zu führen, Entlassbriefe zu schreiben und die neuen Patienten auf zu nehmen. Dadurch hat man genug Möglichkeiten die körperliche Untersuchung inklusive Anamneseerhebung nochmals gründlich zu üben. Die ersten Male muss man sich ziemlich konzentrieren das Schweizerdeutsch zu verstehen, aber lasst euch nicht davon abschrecken, schonbald versteht ihr es ganz einwandfrei.
Ansonsten ist man als PJler im OP eingesetzt. Hier ist man erste Assistenz für die Oberärzte/den Chefarzt des Spitals oder einen der chirurgischen Belegärzte. Daher hat man die Möglichkeit wirklich viel zu sehen und darf je nach Operateur das ein oder ander mal selbst machen (Nähen, Abszesse spalten, Atheromentfernung etc.). Mit etwas Glück sieht man sogar urologische oder gynäkologische Operationen, auch hier gibt es jeweils einen Belegarzt, sodass das Spektrum wirklich abwechslungsreich is. Trotz allem muss man wissen, dass die unfallchirurgisch-orthopädischen Operationen wie Knie und Hüft-TP den mit Abstand größten Teil ausmachen. Wer grosse viszeralchirurgische Eingriffe sehen möchte, sollte lieber an ein größeres Haus gehen. Hier im Spital werden vorallem Hernien-OPs, Appendektomien und Cholezystektomien durchgeführt. Es gibt nur eine Station im Spital, diese ist gemischt chirurgisch und internistisch.
Nicht zu vergessen ist der ebenfalls interdisziplinäre Notfall. Auch hier wird man als PJler eingesetzt und kann wirklich viel lernen. Man betreut eigene Patienten, die sich auf dem Notfall vorstellen und hält mit den Assistenten und Oberärzten Rücksprache. Hier sieht man sehr unterschiedliche Krankheitsbilder und kann -wie überhaupt im gesamten PJ - sehr eigenständig arbeiten.
Und jetzt das Wichtigste: Die Stimmung im Spital ist extrem gut. Von der Cafeteria, über die Sekretärin, die Assistenz -und Oberärzte bis zum technischen Dienst, wirklich jeder im Spital ist freundlich, weshalb ich die Arbeitsatmosphäre immer als sehr angenehm empfunden habe und gerne ins Spital gegangen bin.
Als letztes möchte ich noch die Piketts erwähnen. Normalerweise hat man ca. einmal die Woche Pikettdienst. Das heisst man nimmt sein Telefon mit nach Hause und hat Bereitschaft, falls am Abend/in der Nacht noch eine OP etc. statt finden sollte. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass man hier nur selten gerufen wird. Am Wochenende higegen wird man schonmal häufiger gebraucht, wenn man Pikett hat, dies wird aber mit 1,5 Kompensationstagen, die man pro Piketttag frei hat entschädigt, es lohnt sich also. Zu meiner Zeit waren die Pikettdienste unter der Woche ein wenig anders. Konkret heisst das, an dem Tag war man im Coronatestzimmer eingeteilt und hat Covid-19 Abstriche gemacht. Klingt vielleicht beim ersten Lesen abschreckend und ist natürlich etwas eintönig, gehört aber in der aktuellen Situaion we ich finde dazu und wurde durchaus wertgeschätzt, beispielsweise mit Gratis Mittagessen an dem Tag. Insgesamt hat es die Bewertung meines Aufenthalts nicht negativ beeinflusst.

Freizeit:
Die Schweiz ist insbesondere für Naurliebhaber einfach klasse. Man kann im Sommer wunderbar Wandern gehen und der Hallwilersee ist dirket um die Ecke. Im Garten gibt es eine Grillstelle, die bei gutem Wetter gerne genutzt wird. Auch im Winter gibt es genügend Outdoor Aktivitäten. Engelberg ist nur eine Autostunde entfernt. Hier kann man Skifahen, Rodeln und Winterwandern . Aber auch für Stadtliebhaber hat die Schweiz einiges zu bieten. Zürich und Bern erreicht man in ca. einer Stunde und in Luzern ist man sogar schon in 30 Minuten. Ein Auto zu haben ist durchaus von Vorteil aber auch sonst findet sich bestimmt immer jemand, der eines dabei hat.

Wohnen:
Es gibt ein WG-Haus mit 6 Zimmern und ein Personalwonheim. Beides lieht diekt neben einander, einen Katzensprung vom Spital entfernt. Ich persönlich habe mich dazu entschieden in der WG zu wohnen. Wir waren eine klasse Runde, alle sehr unternehmenslustig. Dementsprechend haben wir sehr viel gemeinsam unternommen. Gemeinsam gekocht, Spieleabende, am Wochenende Wanderungen, Skifahen etc.

Fazit:
Es war eine unvergessliche Zeit, in der ich sehr viel Positives mit nehmen konnte. Ich kann ein Tertial in der Chirurgie in Menziken definitiv empfehlen.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1