PJ-Tertial Pädiatrie in Klinikum Borna (9/2020 bis 12/2020)

Station(en)
Station 11, 17, Neonatologie, Ambulanz
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Mein Wahltertial in der Pädiatrie am Klinikum Borna war sehr lohnenswert!
Zunächst ein paar Worte zur Tagesstruktur: der Tag begann auf Station um 7.30 Uhr mit der Übergabe des Dienstarztes an den Frühdienst, dienstags folgt darauf entweder eine Dienstbesprechung oder eine Fortbildung (diese werden im Wechsel von allen Ärzten und uns PJ´lern durchgeführt). Immer Freitags ist morgens die Perintalkonferenz zusammen mit den Gynäkologen. Danach erfolgt die Aufteilung auf die verschiedenen Patienten inkl. geplanter Aufnahmen, gefolgt vom Sichten der jeweiligen Patientenbefunden und das Verstaten. Gegen um 9 Uhr beginnt die Visite, in der man als PJ´ler gern dazu ermuntert wird, seine eigenen Patienten, die man zugeteilt bekommen oder auch aufgenommen hat, nochmals genauer vorzustellen. Nach der Visite folgt der Stationsalltag mit Untersuchungen, Aufnahmen/Notfallambulanz, Blutentnahmen/Flexülenlegen, Briefe vorbereiten/schreiben, usw. Auf eine Mittagspause wird jeden Tag Wert gelegt. Danach geht es dann weiter mit übriggebliebenen Stationsaufgaben. Donnerstags gibt es nach dem Mittagessen noch eine Röntgenbesprechung, Dienstags ist danach Chefvisite auf Neo, wo man auch immer mitgehen kann. Arbeitsschluss ist offiziell 16 Uhr - ich musste sehr selten länger bleiben oder unnötig Zeit absitzen, wenn es nichts mehr zutun gab und ich alles geschafft hatte. Wenn man möchte, ist es zudem möglich an Wochenend- und Nachtdiensten teilzunehmen.

Als Pj-ler wird man als vollwertige Ergänzung zum Team wahrgenommen und die eigene Arbeit stets wertgeschätzt. Wenn man möchte, kann man sehr viel selbstständig arbeiten, kann jedoch jederzeit alle Kollegen (vom Assistenten bis zum Oberarzt!) ansprechen/um Hilfe bitten. Jeder aufgenommene Patient wird nachbesprochen, alle sind sehr konstruktiv in ihrer Kritik und erklären gern. Es wird nicht erwartet, dass man alles bereits perfekt kann, man kann so oft man möchte bei den anderen Ärzten mitlaufen und sich Dinge zeigen lassen. Auch ist es jederzeit möglich, zu Untersuchungen mitzugehen (Endoskopie, Ergometrie, EKG, Echokardiografie/Ultraschall) - auch dort sind alle sehr nett, erklären viel und lassen einen auch sehr viel selbst üben (v.a. Ultraschall!). Auch bei Blutentnahmen und Flexülenlegen ist es selbstverständlich, dass man in allen Altersgruppen üben kann (immer mit der Rückfrage, ob man das möchte und sich zutraut). Als PJ-ler ist man zudem für prästationäre Aufnahmen zuständig (v.a. Chirurgische Fälle) - auch diese werden nachbesprochen mit einem Arzt.
Ansonsten ist mind. 1 Woche Ambulanz eingeplant, in der man nur bei den Sprechstunden hospitieren kann. Das Angebot ist in Borna wirklich breit, sodass man viel sehen kann (1x/Monat Endokrinologie, Pulmologie, Kardiologie, Neuropädiatrie, Gastroenterologie).
1-2 Wochen Neonatologie sind ebenfalls geplant. Die Neo ist Level 2. Es kann manchmal sein, dass sehr wenig Kinder da sind, jedoch stehen i.d.R. jeden Tag mehrere U1 oder U2 auf der Wochenstation an, zudem Sectios oder andere Geburtskonstellationen, bei denen man zur Erstversorgung gerufen wird. Auch hier ist v.a. die Oberärztin sehr nett und möchte, dass man auch wirklich was lernt, sodass man auch hier sehr viel selbst ans Kind darf, wenn man sich das zutraut (z.B. Blutentnahmen am Kind oder auch bei der Erstversorgung an Nabelschnur, Schädel-/Nieren-/Hüftschall, Untersuchung). Man wird nicht allein gelassen - Befunde werden stets nachbesprochen.
Des Weiteren besteht mitunter Bedarf bei den Kinderchirurgen für Assistenz im Op, sodass man auch dort regelmäßige Einblicke erhält.
Zudem hält jeder PJ´ler eine Fortbildung dienstags - das Thema ist frei wählbar.
Ich habe mich im Team der Pädiatrie in Borna sehr wohlgefühlt und bin sehr dankbar für mein dortiges Tertial. Ich konnte viel lernen, v.a. auch durch die Mühe der Ärzte, dass ich nicht nur Dinge abarbeite, sondern auch etwas mitnehme. Ich hatte stets einen Ansprechpartner und konnte mir immer Hilfe/Feedback holen.

Weitere organisatorische Fakten: Theoretisch sind ca. alle 2 Wochen PJ-Fortbildungen - diese sind bei mir jedoch Coronabedingt ausgefallen, sodass ich dazu keine Angaben machen kann. Der Plan hängt vor dem Sekretariat von Frau Lange aus. Für das Tertial gibt es insgesamt 7 Studientage, die man in Rücksprache mit der Chefärztin einzeln nehmen kann, genauso verhält es sich mit den Urlaubstagen. Die Vergütung beträgt ca. 610€/Monat, wenn man das kostenlose Mittagessen wählt, sind es ca. 100€ weniger. Ich bin täglich mit der Bahn und Fahrrad nach Borna gependelt, was gut möglich ist, man sollte jedoch vorher die Baupläne für die Bahnstrecke einmal gegenchecken - es ist für 2021 ein größeres Bauvorhaben mit Schienenersatzverkehr auf der Strecke geplant. Ansonsten gibt es z.T. auch andere PJ´ler im Haus, mit denen man Fahrgemeinschaften bilden kann oder man hat einfach ein eigenes Auto.
Bewerbung
PJ-Portal, alles weitere in Rücksprache mit dem Sekretariat (Frau Grunert)
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
EKG
Repetitorien
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Poliklinik
Rehas anmelden
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Punktionen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Gipsanlage
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
610

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07