In den 4 Monaten Chirurgie verbringt man 2 Monate auf der Unfallchirurgie und 2 Monate auf der Allgemeinchirurgie (1 Monat Viszeral und 1 Monat Gefäß).
Offiziell ist es nicht fest eingeplant Zeit in der Ambulanz oder in Sprechstunden zu verbringen, wenn man zwischen den OPs Zeit hat kann man das allerdings tun.
Ein großes Plus für Aschaffenburg: studentenfreundliche Bedingungen! Die Bezahlung ist überdurchschnittlich, das Mittagessen ist kostenlos (ab 11:15) , das Parken kostet 25 ct am Tag, die Klinik ist sehr großzügig was freie Studienzeit angeht, offiziell gibt es täglich 1-3 unterschiedlicht Fortbildungen (die allerdings nicht immer alle stattfinden, man muss sich als Student auch darum kümmern und nachfragen). Arbeitsbeginn 7:30, Arbeitsende je nachdem wie viel lost ist auch mal vor 16 Uhr. Als PJ-ler haben wir hier auch Covid- Abstriche und sogar eine Covid- Impfung erhalten was ich der Klinik hoch anrechne.
Auf jeder Station gibt es nette Ärzte die einem auch mal was zeigen wenn man nett fragt, es gibt aber auch jede Menge Assistenzärzte die einen komplett ignorieren.
Unfallchirurgie: 7:30 Beginn mit Röntgen- Demo, danach Nadeln legen (Blutabnahmedienst vorhanden) und Haken halten.
In der Unfallchirurgie waren vor allem Dr. Göhring, aber auch Dr. Arnold und die Handchirurgen bemüht, den Studenten etwas beizubringen und sie im OP auch mit einzubinden, Nähen durfte man leider trotzde nicht und trotz allem war man hier eigentlich nur fürs Blut, Verbände wechseln und Haken halten (viele viele Hüft-TEPs) zuständig, es war anstrengend und der Lernfaktor in den 2 Monaten dort hat sich sehr in Grenzen gehalten.
Gefäß- und Viszeralchirurgie: Arbeitsbeginn 7:30 mit Blut abnehmen und Nadeln legen, um 8:00 Röntgenbesprechung (in die wir aufgrund der Corona- Situation nicht durften), hier wurde man mehr in den Stationsalltag eingebunden, konnte beim Sono zuschauen, ABI machen, Laparoskopie üben, die Visite war ausführlicher und interessanter als in der Unfallchirurgie, in den Gefäß- OPs wurden auch viele Dinge erklärt, und in der Viszeralchirurgie waren vor allem die Kinder- OPs mittwochs interessant.
Fazit: Nachdem ich mein vorheriges PJ in der Schweiz gemacht hatte und gewöhnt war hier viel selbständig zu arbeiten, war es merkwürdig dass man die Patienten nicht mehr kennt, nicht untersucht, keine Medis verordnet, nicht einmal die Visite dokumentiert, sondern rein für Blut und Haken zuständig ist. Gelernt habe ich in der Unfallchirurgie nicht viel, in der Allgemeinchirurgie etwas mehr.
Kleine Vorwarnung: der erste Tag war bei uns sehr sehr chaotisch, bis man sich im Haus zurecht findet um Schlüssel/Essenskarte/Klamotten etc. zu holen, und dann auch in die verschiedenen Chirurgie- Abteilungen eingeteilt wird, das dauert :)