Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP, Station
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Am Ende meines Tertials in der Orthopädie im Brüderkrankenhaus Trier kann ich berichten, dass ich sehr viel gelernt und mich in der Abteilung sehr wohl gefühlt habe. Praktisch alle Kollegen waren freundlich und man konnte fast immer Fragen stellen. Dabei war es egal ob man einen Assistenten, Oberarzt oder den Chef angesprochen hat. Je mehr man sich engagiert hat, desto mehr durfte man auch machen. Wenn man mal früher nach Hause gehen wollte oder einen Tag ausser der Reihe frei brauchte, konnte man das aber auch unkompliziert regeln. Dadurch habe ich mich als PJler sehr geschätzt gefühlt.
Mein Tag hat meist um 7 Uhr begonnen um die Visite vorzubereiten, nach kurzer Zeit durfte ich eigene Patienten vorstellen und betreuen. Wenn es sich angeboten hat, durfte ich die Visite auch leiten.
Um 8 Uhr findet die Frühbesprechung statt, in der besondere Fälle sowie Röntgenbefunde besprochen, und OPs geplant werden.
In der Sprechstunde sieht man viele verschiedene Fälle und kann seine klinische Untersuchung verfeinern. Je nach Oberarzt macht man eine Nachuntersuchung der Patienten mit Fokus auf die jeweilige Pathologie, bei einigen Oberärzten darf man allerdings auch komplett "Voruntersuchen" und die eigene Anamnese und Untersuchung mit der des Oberarztes vergleichen.
Generell wird nicht erwartet, dass man viel Zeit mit Stationsarbeit verbringt, bei Interesse konnte man aber mehrere Zimmer übernehmen und die Patienten mit der Unterstützung eines Assistenten selbstständig betreuen.
Im OP darf man meist als zweite Assistenz, manchmal aber auch als erste Assistenz helfen. Bei den meisten Oberärzten darf man viel nähen, der Chef lässt den Wundverschluss praktisch immer vom Studenten machen. Dadurch bekommt man schnell Routine. Zum Ende des Tertials steht auch mal eine Metallentfernung für den PJler auf dem Programm. Die Stimmung im OP ist meistens entspannt, man kann viel Fragen stellen und wird schnell Teil des Teams.
Um 15.00 ist die Nachmittagsbesprechung, danach beginnt meist der PJ-Unterricht. Bis auf Freitags hat man fast jeden Tag zwei Stunden PJ-Unterricht, der in den meisten Fällen von den Chefärzten der Abteilungen gehalten wird. Der Unterricht ist keine Pflicht, man sollte sich allerdings so absprechen, dass der Dozent nicht nur für zwei Leute kommen muss. Die Lehre ist meistens sehr gut, leider werden die Tage häufig sehr lang wenn man erst am späten Nachmittag mit dem Unterricht beginnt. Auf der anderen Seite ist der Lernerfolg dadurch auch größer. Es wäre mit Sicherheit schöner, wenn der Unterricht ein bis zwei Stunden nach vorne verlegt würde.
Die Cafeteria ist sehr zu empfehlen, man bekommt günstig sehr gutes Essen. Die Wohnungen im PJ-ler Wohnheim sind sauber und direkt neben der Klinik. Kleidung wird leider nicht gestellt, der Kleidergutschein den man bekommt reicht nicht aus um sich einzukleiden, da die Wäscherei so langsam wäscht, dass man drei oder eher vier einzelne Garnituren braucht. An dieser Stelle sollte das Krankenhaus nachbessern. Das war ein kleiner Minuspunkt bei den ganz überwiegend guten Erfahrungen im Haus.
Insgesamt ist das Tertial toll gewesen, nette Kollegen, Trier ist eine schöne Stadt und die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht. Wer viel lernen und in einer guten Athmosphäre arbeiten möchte ist in der Orthopädie des Brüderkrankenhauses in Trier hervorragend aufgehoben.