Das Tertital hat mir unglaublich gut gefallen und ich habe in den vier Monaten dort wirklich viel gelernt. In dem Krankenhaus gibt es eine ausgesprochen flache Hirarchie. Der Chefarzt der Neuro hat mir oft aus Höflichkeit den Vortritt gelassen und sich mehrmals die Zeit genommen, uns PJlern über mehrere Stunden die Grundlagen der neurologischen Untersuchung beizubringen. Das hat mich sehr beeindruckt und ich habe wirklich davon profitiert. Das Gelernte durften wir auch tatsächlich in der Visite ausprobieren. Gerade die Stroke Visite läuft ja vier Mal am Tag nach dem gleichen Untersuchungs-Schema ab und ich durfte die ERhebung des NIHSS unter Aufsicht häufig selbst machen. Außerdem habe ich die Visite immer dokumentiert, wobei man auch schon deutlich mehr lernt, als nur beim zuschauen. Um Punkt 12 ist dann zuverlässig Mittagessenszeit, was in der hauseigenen Kantine für PJler kostenlos ist. Nachmittags sind dann Aufnahmen dran, die man nach einer Einarbeitung eigenständig macht und anschließend mit dem Oberarzt supervidiert. Die Oberärzte sind auch die ganze Zeit im Arzttimmer auf der Station zu finden, sodass es sehr einfach ist, Fragen zu stellen, die sehr bereitwillig beantwortet werden. Zum Ende meines PJs durfte ich auch viele Patienten eigenständig betreuen, für die ich dann alle Untersuchungen angemeldet habe, alles im Blick haben musste und am Ende eigenständig die Briefe geschrieben habe. Aber ich wollte das auch gerne. Es ist kein Muss. Ebenso wie ich gerne mal einen Nachtdienst mitmachen wollte. Insgesamt habe ich in den vier Monaten Lumbalpunktionen gelernt, die ich am Ende des Tertials auch eigenständig machen durfte. Auch das Flexülenlegen konnte ich unter Anleitung noch festigen, womit ich zum Beginn meines Tertials teilweise noch Probleme hatte. Das Klima zwischen den Ärzt*innen und der Pflege ist sehr gut und die Harmonie im Team ist wirklich angenehm für das PJ, denn auch die Schwestern/ Pfleger kann man jederzeit fragen. Ich kann das Krankenhaus nur empfehlen! Ich habe dort all meine Tertiale gemacht und war von allen drei Abteilungen, die ich kennengelernt habe, begeistert. Außerdem spricht es für sich, dass das Team der Assistenzärzte in der Neuro fast nur aus ehemaligen PJlern besteht, die sich danach dort beworben haben. Die Aufwandsentschädigung, das kostenlose Mittagessen und der Umstand, dass das Krankenhaus für die Zeit der Beschäftigung die vollen Beitragsgebühren für die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt, sind natürlich auch noch Bonusfaktoren!!!