Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Diagnostik, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Ich habe in meinem PJ in der Gyn in Starnberg sehr viel gelernt, konnte sehr viel sehen, war (nahezu) immer überall willkommen.
Man kann in Starnberg prinzipiell viel sehen, kriegt viel erklärt, muss dafür aber v.a. etwas Eigeninitiative zeigen. Man hat leider (vielleicht auch teils durch Urlaub/Elternzeiten während meines Tertials verfälscht) keinen direkten Ansprechpartner und keine Hauptanlaufstelle, wo man quasi immer "hinmuss/-darf". Ich war einige Zeit meines Tertials der einzige Student, weshalb ich morgens zunächst die Blutentnahmen auf der Wöchnerinnenstation, der gynäkologischen Station und der Privatstation erledigt habe. Als wir dann mehrere waren konnte man das natürlich gut aufteilen. Während meines Tertials konnte ich Covidbedingt leider nicht an den Morgenbesprechungen teilnehmen, weshalb man manchmal und v.a. anfangs leider teils etwas im "Blindflug" war - wo brauchen sie mich, wo gibt es etwas spannendes zu sehen etc.
Nach den Blutentnahmen kann man sich in der Regel relativ gut selbst organisieren, was man gerne sehen möchte. Man kann die Stationsärztin unterstützen, dort die Visite begleiten, Abschlussuntersuchungen, Arztbriefe (kein Muss.). Man kann jederzeit im Kreißsaal oder in der Schwangerenambulanz mit den Ärztinnen (nahezu rein weiblich^^) mitgehen, wenn man vorher fragt eigentlich auch immer die Hebammen begleiten. Man muss im Kreißsaal natürlich immer etwas Glück haben ob man einer Geburt beiwohnen kann, so planbar sind die nunmal nicht - aber mit Fingerspitzengefühl, v.a. mit gutem Draht und freundlicher Art gegenüber den Hebammen, ist man auch da eigentlich immer Willkommen. Man kann dort auch gut an den Sectiones als Dritter an den Tisch oder bei den Äußeren Wendungen zuschauen. Man kann auch gut in der Ambulanz (= Notaufnahme und präOP zugleich) und bei den Oberarztsprechstunden teilnehmen. Da ist es manchmal etwas hektisch durch Termindruck, aber in 90% der Fälle ist man absolut willkommen und kriegt viel erklärt und gezeigt.
Im OP wird man v.a. bei vaginalen Eingriffen häufig sogar als zweite Assistenz benötigt, dafür hat man ein Telefon, unter dem man dann auch angerufen wird. Man ist auch im OP, in dem bei den Gynäkologen tatsächlich quasi immer eine tolle Stimmung herrscht, immer gern gesehen, darf viel fragen, kriegt viel gezeigt. Bei kleinen ambulanten Eingriffen, z.B. Abortkürettagen, kann man teils auch unter Anleitung selbst operieren. Man darf auch an den wöchentlichen Tumorboards teilnehmen.
Prinzipiell ist das Klinikum Starnberg für das PJ in der Gynäkologie meines Erachtens eine super Stelle. Dort herrscht auch innerhalb des Teams ein sehr angenehmer Ton, die Leute achten aufeinander, es wird ein unglaublich weites Spektrum der Gynäkologie (u.a. Kinder-/Jugendgyn bei Frau Dr. Anthuber!! Top!) abgedeckt, sodass man v.a. mit Eigeninitiative viel sehen und lernen kann.
Minimales Manko ist meines Erachtens die fehlende Bezahlung und vielleicht, je nachdem wie man das auslegt, die Tatsache, dass man neben den Blutentnahmen und der OP-Assistenz bei vaginalen Eingriffen, keine "Pflichtaufgaben"/feste Anlaufstellen hat, sodass man v.a. anfangs, wenn man (wie bei mir leider passiert) keinen "Alt-Studenten" hat, der einem alles zeigt und erklärt, erstmal untertags etwas im Blindflug ist^^.
