Super tolles Team, man wird sehr geschätzt als PJler:in (in der Schweiz: Unterassistenz)!
Am Anfang ist das Schweizerdeutsch manchmal nicht ganz so leicht zu verstehen, jedoch hört man sich nach einigen Wochen ganz gut ein. Außerdem sind deutsche PJler:innen dort ganz normal, sodass man manchmal sogar gefragt wird, ob einem Hoch- oder Schweizerdeutsch lieber ist.
Übrigens hat man mir ganz oft gesagt, als ich Mitte Mai kam, dass ich genau zur richtigen Zeit gekommen sei - und das kann ich nur bestätigen. Das Wetter war sehr oft sehr gut und man konnte viele Ausflüge und Wanderungen machen - dafür war es auch sehr praktisch, ein Auto in der Schweiz zu haben.
Man routiert im Spital durch die Stationen und Fachbereiche durch, wobei man auch wochenlang in der Notaufnahme eingesetzt wird. Dort macht man auch Wochenenddienste, die unter den PJler:innen aufgeteilt werden, wobei man dafür auch freie Tage bekommt. Außerdem hat man 2 freie Studientage pro Monat, die man sich legen kann, wohin man möchte. So kann man sich also auch mal ein langes Wochenende oder eine ganze Woche frei nehmen, um herumzureisen oder zu wandern oder eine Stadt zu besuchen - das lohnt sich wirklich sehr! Für die Organisation ist Alessia (Trecco) zuständig (man duzt sich untereinander in der Schweiz, auch die Oberärzt:innen!), sodass man sich bei Fragen immer an sie wenden kann.
Blutentnahmen machen in der Schweiz die Pflege, nur arterielle BGAs darf man hier regelmäßig üben, man wird auch auf dem eigenen Telefon dafür angerufen. Ansonsten macht man auf Station die Visite mit, übernimmt eigene Patienten, schreibt Briefe, macht die Neuaufnahmen... Auf der Gerontologie hat man viele MiniMentalStatus-Tests und Uhrentests gemacht, auf anderen Stationen auch mal einen ABI oder etwas anderes. Einmal durfte ich bei einer Schrittmacherimplantation zusehen und auch eine Kardioversion habe ich gesehen, das war schon spannend. Insgesamt lässt man sich in der Schweiz mehr Zeit für alles, was den Stress oft rausnimmt (in der Notaufnahme kann das auch mal anders sein). Das führt manchmal auch dazu, dass man recht lange im Spital bleibt, aber dafür hat man auch das Gefühl, ein wichtiges Teil des Teams zu sein. In der Notaufnahme kann man oft die Patienten komplett alleine untersuchen und eine Anamnese erheben und dann der/m Assistent:in vorstellen, welche/r dann meistens nochmal (die wichtigen Dinge) nachuntersucht. Man kann dann teilweise von der Aufnahme bis zur Entlassung alles durchsprechen und veranlassen, inklusive die Dokumentation, was dann schon ziemlich genial ist. Allerdings gibt es auch Tage, wo eine Aufnahme nach der anderen kommt und es sehr chaotisch ist und du die ganze Zeit untersuchst oder dokumentierst und immer wieder warten musst, bis jemand Zeit für dich hat, damit du deine Ergebnisse besprechen kannst.
Es gibt ein Spitalmotorboot, das man sich für wenig CHF und nach einer Bootseinfürung ausleihen kann und damit auf dem Zürichsee herumfahren kann - auf jeeeden Fall machen!! Ganz neu war zu meiner Zeit, dass es eine E-Bike-Flotte gab, auch die konnte man leihen. Lohnt sich ebenso bei dem bergigen Terrain. :) Außerdem kann man sich als Spitalmitarbeiter:in Eintrittskarten in den Zürcher Zoo reservieren (bis zu 4 Tageskarten), was auch eine sehr lohnenswerte Sache ist. Überhaupt ist es eine gute Idee, dort im Intranet herumzustöbern und zu schauen, was es so gibt.
Bewerbung
Ca. 1 Jahr vorher über Alessia Trecco (a.trecco@spitalmaennedorf.ch), die wie alle super nett und hilfsbereit ist.