Das Pädiatrie-Tertial teilt sich in 2 Teile mit je 2 Monaten auf einer Allgemeinpädiatrischen Station (Gastro oder Diabetes Schwerpunkt) oder Poliklinik sowie 2 Monate auf einer speziellen Station (Neuro, Hämato/Onko, Kardio, Neonatologie).
Insgesamt ist die Pädiatrie super organisiert, es gibt eine Mittagsbesprechung mit der ganzen Abteilung inklusive Röntgenbesprechung, wonach alle gemeinsam Mittagessen gehen. Etwa einmal pro Woche fand die PJ-Fortbildung bei wechselnden ÄrztInnen statt, so dass von Röntgen-/Fallbesprechung über Neonatologie zu Pulmologie viele Themen besprochen wurden. Leider waren diese Covid bedingt nicht regelmäßig, was noch besser hätte organisiert sein können. Der Tag beginnt um 8:15 Uhr mit der Übergabe, um 10 Uhr findet die Visite statt, um 11:30 Uhr die Mittagsbesprechung und Feierabend ist offiziell um 17:15 Uhr, allerdings wird man auch oft nach Hause geschickt, wenn es nichts mehr zu tun gab.
Ich war zuerst auf der Hämato/Onko, wo es mir super gut gefallen hat. Man ist zuständig für die Aufnahmen, Blutentnahmen (hauptsächlich aus Ports/Broviak-Katheter), Ports anstechen sowie Patienten untersuchen. Briefe durfte man auch schreiben, es war aber kein muss. Zweimal pro Woche finden Liquor- und Knochenmarkspunktionen in Kurznarkose statt, bei welchen man dabei sein darf und nach ein paar Mal zuschauen auch selbst punktieren darf. Das Team ist unheimlich cool, man hat ein sehr enges Verhältnis zur Pflege und die Hierarchien sind sehr flach. Insgesamt herrscht trotz der ernsthaft kranken Kinder eine familiäre und angenehme Stimmung und man fühlt sich sofort als Teil des Teams. Die Visiten sind sehr lehrreich, jeder Patient/Patientin wird ausführlich besprochen, so dass man auch den Prozess der Entscheidungsfindung mitbekommt. Durch die über Monate dauernden Behandlungen, lernt man die kleinen PatientInnen wirklich gut kennen, so dass man sich selbst gut einbringen kann und ein Gefühl für die klinische Untersuchung bekommt.
Die zweite Hälfte fand für mich auf der Allgemeinstation mit Gastro Schwerpunkt statt. Hier sieht man von Neugeborenen bis hin zu 17 jährigen alle Altersklassen und Krankheitsbilder aus dem gesamten Spektrum der Pädiatrie. Außerdem werden PatientInnen mit CED, Zöliakie etc behandelt. Hier durfte ich meine eigenen Patienten betreuuen, Braunülen legen /Blutabnehmen, Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden und es war jederzeit möglich zur Endoskopie, Ultraschall- und Herzuntersuchungen mitzugehen. Hier konnte ich immer sicherer in der klinischen Untersuchung inklusive U2 werden und habe unheimlich viel gelernt. Die Visiten dauern meist länger, dafür lernt man aber auch viel. Ab und zu wird man vom Oberarzt "abgefragt", es ist aber nicht schlimm, wenn man mal was nicht weiß.
Es gab jederzeit die Möglichkeit, Dienste in der Poliklinik/Notaufnahme zu machen, welche dann nach dem regulären Arbeitstag um 16:30 Uhr beginnen und bis 21 Uhr (wenn man am nächsten Tag arbeitet) oder 24 Uhr (wenn man am nächsten Tag frei nimmt) dauern. Hierfür bekommt man einen Tag frei, welchen man nehmen darf, wann man möchte.
Insgesamt kann ich das Pädiatrie Tertial an der UMG sehr weiterempfehlen, da man sehr viel lernt, super ins Team eingebunden wird und die Atmosphäre sehr familiär und freundlich ist.