Super nettes Team, das die PJler gut mit eingebunden hat. Je nach Interesse war es möglich viel Zeit im OP zu verbringen oder mehr Zeit auf Station. Ich persönlich bin nicht so gerne im OP, was überhaupt kein Problem war und ich wurde dann auch nur dazu geholt, wenn ich wirklich benötigt wurde. Andere PJler, die später gerne chirurgisch tätig sein wollen, waren hingegen deutlich häufiger mit im OP und durften kleinere Eingriffe wie eine Abszessspaltung unter Anleitung auch mal selbst durchführen. Eine Rotation in die Notaufnahme wäre möglich gewesen, da ich nur ein 1/2 Tertial hier absolviert habe, hatte ich mich allerdings dazu entschieden die ganze Zeit auf Station zu bleiben. Bei Interesse durfte man auch mal mit in die Sprechstunde.
Auf Station war man u.a. für die Verbandswechsel und die Wundversorgung zuständig, Blutentnahmen waren nur in Ausnahmefällen PJler Aufgabe, ab und zu mussten mal Braunülen gelegt werden und man hat die neuen Patienten aufgenommen. Wenn man bei irgendwas unsicher war oder es noch nicht selbst gemacht hatte, konnte man immer die Assistenzärzte fragen, die dann gerne geholfen haben. Zudem hat man als PJler i.d.R. die Visite dokumentiert. Die Assistenzärzte haben sich gefreut, wenn man Briefe geschrieben hat, man musste aber nicht.
Es gab zwar nicht direkt Unterricht, die Assistenz- und Oberärzte haben sich jedoch immer wieder Zeit genommen zwischendurch etwas zu erklären und zu zeigen. Naht- und Knotentechniken haben wir zunächst am Modell geübt und durfte dann auch im OP oder in der Notaufnahme nähen, wenn es sich ergab. Dazu haben die Assistenzärzte auch mal aus der Notaufnahme angerufen und gefragt, ob man eine Wunde nähen möchte.
Eine weitere PJler Aufgabe waren Corona-Abstriche für die Sprechstunde und bei den stationären Patienten. I.d.R. war das aber überschaubar und manche Oberärzte haben einen dann "zum Dank" mit in die Sprechstunde genommen und sie da Zeit zum Erklären genommen.
Es gab die Möglichkeit dort im Wohnheim ein Zimmer zu bekommen und im Krankenhaus Mittagessen zu bekommen. Dann wurde jeweils was vom Gehalt abgezogen. Ich hatte ein sehr schönes Zimmer im Wohnheim mit eigenem Bad, eigenem Kühlschrank und Gemeinschaftsküche. Ich habe mich da sehr wohl gefühlt. Über das Mittagessen kann ich nichts sagen, da ich mich selbst versorgt habe.
Insgesamt war es für mich ein sehr gelungenes Chirurgie-Tertial. Im Vorfeld hatte ich ein bisschen Angst vor der Zeit im OP. Ich wurde von dem Team so toll unterstützt und es wurde kein Druck ausgeübt, sodass ich eine wirkliche tolle Zeit in der Chirurgie hatte.