Insgesamt war das ein richtig schönes Tertial!
Zu Beginn hatte ich die Urologie nur gewählt, weil ich nichts wusste, welches Wahlfach ich ansonsten belegen sollte und am Ende war ich so begeistert, dass ich mich jetzt auch in der Urologie beworben habe.
Ich wurde zu Beginn sehr freundlich aufgenommen und hatte ert einmal Zeit mir alles in Ruhe anzuschauen und die einzelnen OPs zu beobachten und mich mit dem Procedere vertraut zu machen. Ab der 2. Woche bekam ich meine eigenen 2 Patientenzimmer, die ich komplett allein betreuen durfte. Bei Rückfragen stand der OA allseits bereit und auch während der Visite wurden offene Fragen, die ich selbst oder der Patient hatte, geduldig erklärt.
Ansonsten wurde ich auch sehr schnell motiviert die Arztbriefe über das Diktiergerät zu schreiben, was nach einigen Startschwierigkeiten und einer Eingewöhnungszeit auch ziemlich schnell gut funktionierte.
Blutentnahmen und Verbandswechsel macht das Pflegepersonal selbst, sodass man nicht noch etliche Stunden damit verbringen muss. Sie freuen sich natürlich, wenn man ab und an mal hilft, wenn sie selbst viel zu tun haben.
Insgesamt ist das gesamte Stationsklima sehr sehr positiv. Die Zusammenarbeit mit der Pflege, dem OP-Personal und den ärztlichen Kollegen war stets freundlich und unkompliziert.
11 Uhr ging das ärztliche Kollegium geschlossen zum Mittagsessen (welches es vergünstigt zu Mitarbeiterpreisen gibt).
Man hatte relativ zeitig auch die Möglichkeit in der Ambulanz die Patienten m it aufzunehmen und zu schallen. Weitere gute Möglichkeiten zum Ultraschall gibt es auch tagtäglich auf Station. Hier wurde sich auch sehr viel Zeit genommen, um mir das Gerät und die Technik in Ruhe zu erklären. Restharnmessungen oder Nierenschall habe ich dann täglich allein gemacht.
Weiterhin durfte ich sehr viel selbst operieren. Im 1/3 des Tertials beginnt man mit Zirkumzisionen und Nierenfistel-/SPK-Wechseln. Später durfte ich auch die Urethrogramme machen. Gegen Ende des Tertials war es auch mehrmals möglich zu zystoskopieren, Nierenzysten zu punktieren und auch Doppel-J-Katheter zu legen. Die OÄ haben sich auch da viel Zeit genommen, um mir die einzelnen Schritte zu erklären und immer wieder Kniffe und Tricks bei der Kameraführung gegeben. Neben den eigenen OPs assitiert man natürlich auch in den großen tumorchirurgischen Eingriffen und kann bei einer Cystektomie beispielweise die Appendix entfernen. In der endoskopischen Prostatachirurgie ist man für die Kameraführung zuständig, sodass man auch hier eine neue und spannende Erfahrung machen kann.
Alles in allem war ich wirklich sehr begeistert und kann jedem nur ein Tertial in der Urologie in Gera empfehlen. Es lohnt sich!