Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
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Kommentar
Ein vorheriger Kommentator hat die Arbeitsbedingungen im PJ in seinem Beitrag gut dargestellt, daher gehe ich nicht erneut tiefer darauf ein.
Wie von ihm erwähnt, muss man hier einen Monat seines PJs, sofern man dieses in Frankfurt macht, ableisten. Ich hatte das Vergnügen zwischen Februar und März 2021.
Insgesamt handelte es sich hierbei um einen eher schlechten Fachbereich und eine meiner schlechteren Klinikerfahrungen.
Ich persönlich merkte keine Bereitschaft zur Lehre.
Die Aspekte, die ich mir erhofft habe im chirurgischen Tertial bei den Unfallchirurgen zu erlernen: Diagnostik, Bildbefundung, Nähen, sind hier nicht adressiert worden.
Ich war nur wenige Male im OP und obwohl ich diesen Umstand mehrfach ansprach und auf die Wichtigkeit für meine Ausbildung hinwies, wurde dies zwar wahrgenommen, aber eine Verhaltensänderung trat nicht ein.
In Frankfurt ist es in der Unfallchirurgie üblich, dass selbst kleine OPs von zwei Oberärzten ausgeführt werden. Carpaltunnel, Metallentfernungen, unkomplizierte Osteosynthesen werden immer von zwei erfahrenen Ärzten operiert, auch wenn einer nur daneben sitzt und Haken hält, eine Tätigkeit, die durchaus ein Student oder Assistent übernehmen könnte.
Die Assistenten geben sich viel Mühe, sind aber chronisch unterbesetzt und leisten leider bis zu 8 Dienste im Monat, was viele dazu verleitet die Unfallchirurgie hier nur als kurze Etappe auf ihrem weiteren Weg zu betrachten und die Klinik in Zukunft definitiv verlassen zu wollen.
Stationär gab es in meinem Monat nicht ausreichend Arbeit und man muss sich selbst organisieren, sogar um Arbeit betteln, wenn man etwas machen wollte.
Die Rettungsstelle (die ZNA der Klinik) ist hier z.B. eine Anlaufstelle, in der man wirklich etwas mitnehmen kann. In der Patientenaufnahme sitzt man oft einfach daneben statt aktiv zu arbeiten und Röntgenbesprechungen mit Erklärungen kann man grundsätzlich vergessen.
Über 8 Blutentnahme ist es in meiner Zeit dort nie an einem Morgen hinausgegangen und auch Flexülen mussten nicht viele gelegt werden.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich in keiner meiner Famulaturen oder bisherigen PJ Tertiale je so viel gelangweilt und arbeitslos geblieben bin, wie hier. Und das, obwohl ich bin angeboten und Arbeit erbeten habe.
Während meiner Anfangszeit dort, war auch ein Famulant anwesend, was für diesen Fachbereich deutlich zu viel war. Wir teilten uns das Zugänge legen und die Blutentnehmen auf, waren aber dadurch beide nach kurzer Zeit massiv gelangweilt ohne andere Arbeitsalternativen.
Die Pflege in FFO ist dafür großartig!
Es handelt sich um ein freundliches, offenes Team, das stets bereit ist zu helfen und gerne lehrt, was es weiß, obwohl auch sie einen stressigen Alltag haben.
Wie vorherige Kommentatoren habe ich die Orthopäden als sehr positiv zu bewerten.
Das gesamte orthopädische Team, egal ob Chef oder Assistenten ist sehr lehrbereit und freundlich.
Es ist zwar verpönt seitens des unfallchirurgischen Teams sich zu viel an die separate, orthopädische Klinik zu hängen, aber will man wirklich etwas mitnehmen, dann kann man es hier tun.
Fazit:
Wer operieren möchte und sich mit dem Team nicht unfassbar gut stellt, wir es schwer haben hier in den OP zu kommen.
Will man etwas lernen, muss man hinterherlaufen und aktiv fragen, weil keiner einem Wissen anbietet oder erklärwillig ist.
Immer ein Buch oder etwas zum Lernen mit haben, lässt die Zeit schneller vergehen.
Habt starke Nerven, denn bei den Allgemein- und Gefäßchirurgen wird es deutlich besser!
Immer unauffällig an die Orthopäden halten.
