Mir persönlich haben die zwei Monate in der Chirurgie im Kantonsspital Uri sehr gut gefallen. Durch das wirklich nette Arbeitsklima und der Teamgeist unter den Kollegen wurde mir ein sehr angenehmer Einstieg in die Chirurgie vermittelt, da ich bis dahin noch keine Erfahrung auf dem Gebiet gesammelt habe. Jeder war immer für meine Fragen offen und sehr geduldig mit mir. Einem selbst wurden auch viele Freiheiten in der Gestaltung des Arbeitstages gelassen, so konnte man sich selbstständig auf Stationen, Notaufnahme und OPs verteilen. Durch den Röntgen-Rapport und die Chefarzt-Visiten ist man regelmäßig in den Genuss von erstklassigem Unterricht gekommen, Themenvorschläge waren auch immer willkommen. Das Mittagessen hat auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen - ein sehr umfangreiches Buffet, bei dem jeder auf seine Kosten kommt.
Jeden Tag ab 18 Uhr hat einer der UHUs den Pikett-Dienst übernommen, dabei hatte man nie mehr als einen Dienst unter der Woche und einen Wochenend-Dienst pro Monat. Zu Beginn des Monats erhält man einen Plan per Mail, bei Wünschen darf man die gerne einbringen oder auch mit einem UHU selbst einen Tausch organisieren. Besonders unter der Woche wurde man eher selten reingerufen, aber dafür waren es meist auch spannende Fälle und man durfte als erste Assistenz mit an den Tisch. Dabei reichte das Spektrum von allgemeinchirurgischen und orthopädischen bis hin zu gynäkologischen Eingriffen. Der Tag nach einem Pikett-Dienst ist zur Kompensation vorgesehen, auch wenn man gar nicht reingerufen wurde, dadurch hat man überdurchschnittlich viel frei. Nach Rücksprache kann man diese Tage auch umlegen, wenn man ein paar Tage am Stück frei haben möchte. Damit nicht am Ende alle UHUs zur gleichen Zeit frei nehmen und die Pikett-Dienste dann nicht besetzt sind, sollte man diese lieber schon früher nehmen.
Bei der Freizeitgestaltung in Uri ist für jeden etwas dabei. Gemeinsam im Personalhaus mit den anderen Unterassistenten Fußball schauen (ich war während der EM vor Ort) oder auf der Dachterrasse gemütlich beisammen sitzen, an den See fahren, Volleyball spielen sowie unvergessliche Wandererlebnisse in den Berge sind fußläufig, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto zu erreichen.
Alles in allem hat es mir so gut gefallen, dass ich meinen Aufenthalt gerne verlängert hätte, dies lies sich leider aus persönlichen Gründen nicht realisieren. Während meines Aufenthaltes haben aber zwei UHUs kurzfristig ein weiteres Tertial in Altdorf absolvieren können. Ich kann mir aber definitiv vorstellen noch einmal nach Uri zurück zu kommen. Vielen Dank für die schöne Zeit!