Ein kleines Haus in dem ich von Anfang an gut im Team eingebunden worden bin. Im Haus ist es üblich, dass Unterassistent*innen Patienten eigenständig betreuen. Da zu Beginn meines Tertials Personalmangel herrschte sollte ich am Anfang ca. 6-8 Patient*innen betreuen, was für mich im Vergleich zu den vorherigen Tertialen eine große Herausforderung mit entsprechender zeitlicher Arbeitsbelastung darstellte. Positiv hervorzuheben ist die engmaschige Betreuung durch den zuständigen Oberarzt auf Station, welchen ich jederzeit bei Fragen kontaktieren konnte sowie die Unterstützung von Seiten der Pflege und Assistenzarzt*innen. Die Arbeitsatmosphäre habe ich insbesondere im Kontrast zum deutschen Krankenhaus als sehr angenehm und produktiv wahrgenommen.
Weniger angenehm waren die chirurgischen Wochenenddienste bei denen ich alleine Visite gemacht habe und nur im Notfall einen Kaderarzt telefonisch kontaktieren sollte. Leider waren die Arztbriefe für die zu entlassenden Patient*innen oft nicht für das Wochenende vorbereitet und der entsprechend zuständige Kaderarzt am Wochenende nicht erreichbar, sodass ich ohne jede chirurgische Vorerfahrung Arztbriefe inklusive Behandlungskonzept anlegen und aushändigen musste.
Eine strukturierte PJ-Fortbildung gab es nicht, dafür habe ich regelmäßig an Röntgenbesprechung und den ärztlichen Fortbildungen teilgenommen. Zusätzlich hatten wir bei der täglichen Kurvenvisite meist auch eine kleine Fortbildung durch den Stationsoberarzt. Gegen Ende des Tertials war die personelle Situation deutlich entspannter, sodass ich auch die Möglichkeit hatte Funktionsbereiche wie die Endoskopie kennen zu lernen oder im Rettungsdienst mitzufahren.