Die 4 Monate teilen sich auf in 2 Monate OP Rotkreuz, 1 Monat OP Frauenklinik, 1 Monat Intensivstation.
Am ersten Tag gibt es einen kurzen Einführungsvortrag für alle PJler, danach wird man auf die jeweiligen Stationen gebracht mit einem schnellen Abstecher im Büro für Wäschekarte, Essensmarken und Transponder (ich habe das gesamte Personal der Klinik als freundlich und hilfsbereit empfunden) . In der Anästhesie waren wir 2 PJler, wir haben uns aber lediglich in der "Umkleide" (= Arztzimmer) getroffen, da wir immer zeitversetzt in den jeweiligen Bereichen eingeteilt waren. Im OP findet gegen 07:15 die kurze Morgenbesprechung statt, danach geht jeder in den jeweiligen Saal (5 im Haupthaus, 3 in der Frauenklinik). Teilweise wurde ich bestimmten ÄrztInnen/Sälen zugeteilt, meistens habe ich mir aber einfach selbst ausgesucht wo ich mitgehe. Als ich Anästhesie gewählt habe, erwartete ich vor allem von der 1:1-Betreuung einen Vorteil, allerdings ist man dadurch auch sehr stark abhängig von den jeweiligen ÄrztInnen mit denen man unterwegs ist: manchmal sitzt/steht man relativ unbeteiligt daneben, manchmal darf man allerdings auch "selbstständig" unter Aufsicht einleiten. Die Standardaufgaben in der Einleitung sind bei der Vorbereitung mithelfen (Verkabeln, Branüle legen), Protokoll führen, Präoxygenieren, Maskenbeatmung und dann je nach ÄrztIn Larynxmaske schieben oder Intubationsversuch. ZVK habe ich leider gar nicht gelegt, Arterie 2-3 mal. Ich vermute, dass ich solche Sachen mehr hätte "einfordern" können bzw. aktiver hätte nachfragen können, aber da kam ich erst gegen Ende drauf :-) .. Auf der Intensivstation kann man etwas mehr "mitarbeiten", also Patienten untersuchen, Aszitesdrainagen legen und gelegentlich auch mal mit Hilfe der ÄrztInnen einen eigenen Patienten betreuen.
Insgesamt bin ich durch die fehlende Lehre (ein PJ-Seminar extra für Anästhesie gibt es nicht und die internistischen/chirurgischen Fortbildungen fallen oft aus; nur wenige AnästhesistInnen versuchen aktiv etwas beizubringen) etwas enttäuscht von meinem Tertial und würde es dementsprechend nur eingeschränkt weiterempfehlen.. Trotzdem ist das OP- u. Intensiv-Team bis auf wenige Ausnahmen super nett und es läuft meist alles sehr unbürokratisch ab :-)