Ca. 3 Wochen vor Tertialbeginn wurden wir gefragt, in welcher Abteilung wir gerne für wie lange bleiben möchten. Dabei kann man nicht nur aus den „Standardfächern“ wählen, sondern man kann auch in die Urologie, Plastische Chirurgie, Neuurochirurgie, etc..
Man kann natürlich in einer der angebotenen Unterkünfte des Krankenhauses übernachten, aber ich habe mich entschlossen jeden Tag aus Hannover mit der Bahn zu pendeln. Und ich muss wirklich sagen, dass man sich an das frühe Aufstehen gewöhnt.
Am ersten Tag stellten sich dann alle PJler vor. Zuerst wurden die Verträge unterzeichnet und uns die Wäsche ausgehändigt. Anschließend stellte sich uns der PJ Beauftragte (Chef der Unfallchirurgie) vor. Danach durften wir wieder nach Hause.
Am 2. Tag startete man mit der Frühbesprechung um 8 Uhr. Mir zeigte im Anschluss eine PJlerin aus der vorherigen Rotation die Umkleide mit meinem Schrank und sowie die Kleiderkammer. Später ging es dann gleich in den OP.
Wir waren zu meiner Zeit meistens zu dritt bis zu zweit als PJler/Famulanten.
Da in der OP Einteilung meistens nur „Student“ steht, kann man sich gemeinsam die OP Säle aufteilen. Wenn man nicht eingeteilt ist, kann man auf Station entweder vorher noch etwas Blut abnehmen ( macht eigtl die Pflege ) oder eine der wenigen Venenzugänge legen. Ansonsten ist man jederzeit in der Unfallaufnahme willkommen. Zu den Stationstagen kann ich nicht so viel sagen, da ich nur einen hatte.
OP Tag: Startet meist nach/in der Frühbesprechung. Man hilft mit bei der Lagerung und beim Abwaschen. Steht so gut wie immer steril am Tisch und hat meistens die 2. Assistenz inne (ist meist aber ein fließender Übergang zur 1. Assistenz). Man kann jederzeit Fragen stellen und wenn man mal abgefragt wird, dann hat man nicht das Gefühl vorgeführt zu werden. Wenn man, und das empfehle ich jedem, Vorerfahrung im Knoten und Nähen hat, dann darf man am Ende auch gerne die Wunde schließen. Allgemein kann man sagen, dass die Stimmung im Saal richtig gut bis sehr gut war. Kein Vergleich zu anderen deutschen Häusern die ich miterlebt habe. Wichtig ist, dass man sich vorstellt und auch den Anweisungen zB steriler Wege etc befolgt. Zwischen den OPs hat man ca 20-30min Pause, da konnte man einerseits auf Station eine Viggo legen, oder sich kurz stärken. Mittags gab es dann kostenlos Suppe, Brot und Obst für den OP.
Unfallaufnahme: man geht nach der Frühbesprechung runter und hängt sich an einen Assistenten dran. Man untersucht die Patienten vor, meldet Untersuchungen an (eigener SAP Zugang), führt eine chirurgische Wundversorgung durch und schreibt am Ende den D-/Ambulanzbrief. Auch am Wochenende kann man jederzeit kommen und dort zB den Frühdienst mitmachen. Generell ist es auch möglich NEF zu fahren, jedoch wollte ich mich erstmal mehr klinische Tätigkeiten durchführen.
Stationstag: Alles was in der Visite angeordnet wurde wird abgearbeitet und Briefe geschrieben. Danach werden Aufklärungen für die prästationären Patienten vorbereitet und durchgeführt. Anschließend kann man wieder in die Unfallaufnahme gehen.
Am PJ Unterricht habe ich bis jetzt nicht teilnehmen können, da der meistens im größeren Standort stattfand und man mit dem Fahrrad schon 25-30min braucht. Es ist aber ein buntgemischtes Angebot.
Ich würde diesen Teil des Tertials auf jeden Fall weiterempfehlen, vorausgesetzt man bringt ein gewisses Interesse mit.
An dieser Stelle grüße ich ganz herzlich Herrn N. und Herrn Dr, F.!
