Schonmal vorab ich studiere im Ausland Medizin und dieser PJ-Abschnitt war ein 5-wöchiges Pflicht-PJ-Praktikum.
Die in einem anderen Bericht angedeutete Ausländerfeindlichkeit konnte ich nicht bestätigen (und ja ich habe auch einen Migrationshintergrund) ganz im Gegenteil es waren alle im Team super nett.
Es wollte mir jeder viel beibringen, obwohl Gynäkologie nicht mein Berufswunsch ist.
Ich war leider im Sommer da, wo bekanntlich viele ihren Urlaub einplanen und der OP-Plan nicht so gefüllt war (auch wegen Corona).
Ich konnte dennoch viel aus dem Bereich der Gynäkologie sehen und ich bin gerne zur Arbeit gegangen.
Der Dienst beginnt um 7:30 Uhr mit der Frühbesprechung, danach geht man mit auf Visite. Mittwochs gab es auch mal Online-Gyn Forbildungen. Danach konnte man in den OP, in den Kreißsaal oder auf Station bei den Aufnahmen helfen und Briefe schreiben. Im OP darf man je nach Eingriff auch mal als 1. oder 2. Assistent mit an den Tisch. Im OP war immer eine sehr angenehme Stimmung und die OP-Schwestern und Anästhesisten waren auch sehr zuvorkommend und haben gerne Fragen beantwortet.
Im Kreißsaal kann man bei Geburten zuschauen oder bei der Geburtsplanung bei den Fetometrien zuschauen und auch selber mal nachschallen.
Auf Station macht man die Anamneseerhebung und ich durfte auch die Nieren-Sonos machen. Ich würde jedem empfehlen die Dysplasiesprechstunde einer externen Ärztin beizuwohnen, da diese sehr lehrreich und interessant ist.
Die Anreise von Berlin hat ca. 1 Stunde gedauert und die Klinik stellt einem das Monatsticket für den Nahverkehr. Das Mittagessen war kostenlos und man hat jeden Tag mit den Ärzten zusammen gegessen. Frau Helm kümmert sich super um die Studenten und sorgt auch immer dafür, dass der PJ-Unterrricht 1x pro Woche stattfindet bzw. nachgeholt wird.
Fazit: Ich hab etwas gebraucht um mich richtig einzubringen, aber das lag auch eher an mir. Nach einer gewissen Zeit hab ich erkannt welche Aufgaben ich als Student erledigen kann und es hat mir immer mehr Spaß dort gemacht. Die Abteilung hat nicht viel Erfahrung mit PJlern, darum gibt es keinen ganz klaren Aufgabenbereich d.h. wer sich gut einbringt und viel Interesse zeigt kann viel machen und genauso andersrum.
Es hat sich schon nach dem ersten Arbeitstag nicht mehr wie ein Plichtpraktikum angefühlt, weil man viel Interssantes sehen und machen konnte. Der Umgamg war sehr respektvoll und das Team ist sehr freundlich.
Ich würde jedem das PJ in der Gynäkologie empfehlen, der sich für das Fach interessiert bzw. sich noch nicht zu 100% sicher ist, ob er in der Gyn anfangen will. Man bekommt einen guten Einblick in die Arbeitswelt und bekommt Lust auf das Fach.