Ich habe mein 3. Tertial in Burgdorf verbracht und würde es jedem empfehlen, auch wenn man viel und lange arbeitet (die Assistenzärzte haben 50 Stunden Verträge und wenn viel zu tun ist bleibt man selbst auch 10h/Tag). Ich habe super viel gelernt, war viel mit im OP und auch in der Notaufnahme und durfte auf Station auch eigene Patienten übernehmen. Die präoperative Sprechstunde ist Aufgabe der Unterassistenten, hier werden letzte Fragen geklärt, Labor/EKG ausgewertet, ein kurzer Status erhoben und Medikamente ins System übernommen.
Das Dokumentationssystem ist komplett digital, manchmal minimal umständlich aber viel besser als ich es aus Deutschland gewohnt bin.
Die Pflege übernimmt sehr sehr viele Aufgaben, was dazu führt, dass man weniger Patientenkontakt hat und viel Zeit am PC verbringt.
Ich habe auch bei einigen urologischen OPs assistieren können, da es nur Urologie-Belegärzte, gibt und die chirurgischen Assistenten die Uro-Patienten mitbetreuen. je nachdem wie viele Unterassistenten es gibt hat man mehr oder weniger Pikett-Dienste, maximal aber 2x/Woche nachts (30CHF/Pikett, musste sehr selten aufstehen und assistieren) und 1x/Monat von Freitagabend bis Montagmorgen (60CHF/Tag, geschätzt ca 6 OPs am Wochenende). Für Wochenenden gibt es einen Kompensationstag unter der Woche. Das Team ist insgesamt sehr nett und man wird gut integriert.
Das Zimmer im Personalhaus ist einfach aber ausreichend (Bett, Schrank, Stuhl, Tisch, WLAN, Waschbecken, Gemeinschaftsküche, -duschen und -toiletten, Aufenthaltsraum, Terasse, Grill) und kostet 270CHF pro Monat. Die Zeit mit den anderen Unterassistenten war super cool!
Die Region ist auch hübsch, nicht direkt in den Alpen, aber man kann trotzdem viele Ausflüge machen und kommt vom Spital aus schnell zum Fluss oder in den Wald.