Mein PJ Tertial fand mitten während der 3. Welle der Corona Pandemie statt. Es mag sein, dass die Betreuung zu einem anderen Zeitpunkt besser gewesen wäre, aber ich bewerte was ich erfahren habe. Und das war leider nicht besonders gut. Das Team in der KJP ist an sich super nett, jung und freundlich im Umgang. Ich durfte gefühlt an der Hälfte der Tage früher gehen und wenn ich mal nicht kommen wollte hat das auch keinen gestört. Das war aber leider auch schon das positivste an dem Tertial. Eine Betreuung der PJler (wir waren zu zweit) fand faktisch überhaupt nicht statt. Die Assistenten, mit denen wir uns gut verstanden, erklärten natürlich im Rahmen der Arbeit was sie konnten, es gab aber keinerlei Unterricht oder sonstige Betreuung. Ganz im Gegenteil: von allen offiziellen Fortbildungen für die Assistenten waren wir wegen der Pandemie ausgeschlossen, bei den Team Besprechungen flog ich regelmäßig vor Beginn aus dem Raum, weil der OA empfand, dass wir zu viele seien. Der PJler war wohl am entbehrlichsten. Bei einer Patienten Visite erklärte mir der OA sogar einmal auf eine sehr direkte und unglaublich abwertende und verletzende Art, dass der Rang eines PJlers ja ganz klar der eines Praktikanten sei und ich mich deshalb nicht mit der PIA welche ja eine normale Arbeitskraft sei abwechseln dürfe, um in der Visite zu sein.
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen war es jeden Morgen ein großer Kampf, bis ich überhaupt eine Psychologin oder Assistentin getroffen habe. Aus der Frühbesprechung waren wir natürlich auch verbannt und da sie ihre Termine in ständig wechselnden Räumen machten, mussten wir immer suchen und hoffen, dass wir sie vor Beginn der Gespräche erwischten. Sonst saß man wieder eine Stunde nutzlos rum. Ich habe noch nieee so viel Uno und sonstige Spiele mit Kindern gespielt wie in der Zeit. Das heißt im Klartext:keine Frühbesprechung, keine Weiterbildungen, nur selten bei Gesprächen dabei sein können. Ganz ganz selten kleine Gespräche selber führen. Bei Visiten und Team Besprechungen ständig darum kämpfen, dabei sein zu dürfen. Und ständig das Gefühl vermittelt bekommen, dass man der aller letzte und entberlichste Praktikant ist.
Habe dennoch nach dem Tertial in der KJP angefangen.. Und siehe da! Es kann sehr sehr schön sein. Aber bitte nicht an der Uni!