Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik, Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Das Fachkrankenhaus Coswig ist mit 117 Betten ein sehr kleines Krankenhaus, fachlich jedoch im Bereich Pneumologie/Thoraxchirurgie hervorragend ausgestattet und eine sehr gute Klinik. Rückblickend war mein Tertial in der Thoraxchirurgie eines der besten überhaupt.
Leider bestand aufgrund der Vorschriften der medizinischen Fakultät nur die Möglichkeit, einen Teil des Chirurgischen Tertials (8Wochen) in Coswig abzuleisten (Wechsel nach 8 Wochen in die Uniklinik Dresden). Das doch eher kleine Fachgebiet der Thoraxchirurgie ist sehr speziell, aber spannend und die Station C1 kann ich ohne Einschränkungen weiter empfehlen.
Der Empfang am ersten Tag war herzlich und ich wurde sehr schnell in das Team integriert.
Der Tag beginnt kurz vor um 7Uhr mit einer kurzen Besprechung zusammen mit den Anästhesist:innen über den OP-Plan, sonstige Fälle und mögliche Verlegungen. Teilweise unterstützte ich das Pflegepersonal beim Blutabnehmen (eher wenige).
Anschließend begann die Visite, bei der man gern auch eigene Patient:innen visitieren durfte (2x wöchentlich Chefarztvisite). Alle Patient:innen wurden im Anschluss noch einmal gemeinsam im Team besprochen, Röntgen/CT-Bilder angeschaut und gemeinsam über das weitere Vorgehen diskutiert - Fragen waren dabei immer erwünscht.
Je nach Interesse und OP-Plan war es anschließend möglich, weiterhin auf der Station zu bleiben (typische Aufgaben: Thorax-Drainagen-Entfernung, Wundkontrollen, Verbandswechsel, Flexülenanlagen, Ultraschall, Portex Anlagen/Entfernungen, Aufnahme von Patient:innen, Aufklärungsgespräche, Anmeldungen von Untersuchungen, Vorbereitung von Konsilen/Tumorboardvorstellungen, Arztbriefe schreiben) oder mit in den OP zu gehen (zwei Säle, ohne COVID-19-Pandemie idR täglich voll belegt, im OP dürfte ich kleinere Operationen als Operateurin unter Aufsicht durchführen - z.B. PleurX Anlagen, Entfernung von äußeren Brustwandmetastasen, am Ende sogar Tracheotomien oder als Assistenz bei Eingriffen wie Lobektomien, Segmentresektionen, Thymus-Operationen, Rundherdentfernungen, Adhäsiolysen, Thorakoskopien etc.). Bei Interesse bestand ebenfalls die Möglichkeit bei der Anästhesie zu hospitieren und z.B. bei der Einleitung zu intubieren, arterielle Zugänge und ZVKs zu legen etc..
Mittagessen war idR. immer möglich und in der hauseigenen Kantine mit vor Ort gekochtem Essen auch immer sehr lecker (5€ werden von der Klinik bezahlt und reichen auch aus).
13:30 Uhr gab es täglich eine große Besprechung mit den Internisten, in denen Konsile in großer Runde diskutiert wurden. Einmal monatlich gab es außerdem eine Fortbildung. Zwei Mal wöchentlich ein großes Tumorboard.
Nach der Mittagsbesprechung wurden auf Station noch einmal alle durchgeführten Operationen, Neuaufnahmen und schwierige Fälle besprochen sowie die Patient:innen auf der Intensivstation visitiert.
Insgesamt gefiel mir v.a. die enge Zusammenarbeit im Team und die Möglichkeit, jederzeit Fragen stellen zu können und selbst tätig zu werden.
Es gab leider keinen PJ-Unterricht, allerdings fühlte ich mich auch so gut betreut.
Die Arbeitszeit bis 15:30Uhr wurde meistens eingehalten und wenn es mal später wurde, auch an anderen Tagen wieder ausgeglichen.
Bewerbung
PJ-Portal --> dort wird Ansprechpartnerin genannt, bei der ich mich einige Wochen vor Tertial Beginn für die Formalitäten meldete
