PJ-Tertial Notfallmedizin in Buergerspital Solothurn (12/2021 bis 2/2022)

Station(en)
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Notaufnahme
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Ich war einen Monat im Rahmen einer Famulatur in Solothurn, da die PJler aber auch nur einen Monat auf den Notfall rotieren und ich wie die anderen PJler behandelt wurde, poste ich den Bericht hier.

Notaufnahme:
Die ersten zwei Tage sind Einführungstage, dabei stellen sich die verschiedenen Abteilungen vor und man erfährt etwas über das Spital. Außerdem bekommt man am ersten Tag Badge (Zugangskarte/Ausweis um alle Türen zu öffnen), Telefon, Schlüssel für das Wohnheim oder die Umkleide, Dienstplan, Zugang zum Patientenprogramm und einen kleinen Geschenkbeutel. Es gibt die Notfallstation (Notaufnahme, „Notfall“) und die Notfallpraxis. Die Notfallpraxis ist eher wie eine Hausarztpraxis, da kommen die leichteren Fälle hin. Auf dem Notfall gibt es einen Schockraum mit drei Betten und 14 Kojen, er ist interdisziplinär. Es gibt drei verschiedene Dienste: Frühdienst (7 Uhr - 16:30 Uhr), Spätdienst (16 Uhr - 1:30 Uhr) und Nachtdienst (23 Uhr - 7:30 Uhr). Als UHU (Unterassistent) macht man alle drei Dienste mit. Man wird auch am Wochenende eingeteilt (in meinem Fall zwei von vier Wochenenden), die Damen im Sekretariat sind sehr nett und berücksichtigen Wünsche. Meistens konnte man gehen, wenn der nächste Dienst angefangen hat, außer man hat gerade einen Patienten oder möchte noch etwas Spannendes sehen. Meistens waren wir zwei UHUs und drei bis vier Assistenzärzte. Die Assistenten sind wirklich alle extrem nett und hilfsbereit. In dem Monat wurde ich nicht ein einziges Mal abgewiesen und es wird sich bemüht jede Frage zu beantworten. Bis einschließlich zu den Oberärzten war jeder per du, das hat die Stimmung auf jeden Fall aufgelockert. Zu den Aufgaben sei gesagt, dass man je nach Wissensstand und Können mehr oder weniger selbstständig arbeiten kann, man wird aber nicht überfordert. Am Anfang läuft man er mit den Assistenten mit und macht unter deren Aufsicht Anamnese (unterschätzt das Schweizerdeutsch nicht ;)) und „Status“ (körperliche Untersuchung). Die Befunde trägt man dann selbstständig in den Bericht ein. Es ist alles digitalisiert und das Programm ist sehr übersichtlich und intuitiv. Man kann zusammen mit den Assistenten das Procedere besprechen und Untersuchungen wie Röntgen anmelden. Leichtere Fälle kann man nach Absprache auch selbst übernehmen und dann mit dem zugehörigen Oberarzt besprechen. Wenn es einen Schockraum gibt, kann man jederzeit mitgehen und schauen. Was ich am meisten gemacht habe: Anamnese, Status, Berichte schreiben, EKGs und radiologische Bilder befunden. Abgesehen davon kann man nähen, Sonos machen und die ein oder andere arterielle BGA stechen. Blutabnahmen und Zugänge werden von der Pflege gemacht. Wenn man den ein oder anderen Schellong macht, sind die Assistenten dankbar. Die häufigsten Krankheitsbilder waren grob: unklares Abdomen, Az-Minderung, Infekt, Sturz, … im Schockraum gab es häufig V.a. CVI oder ACS. Das Krankheitsspektrum war aber generell sehr breit und reichte von psychischen über gynäkologische zu neurologischen Erkrankungen. Mittagessen wäre jederzeit möglich gewesen und kostet ca 9 CHF. Ich habe meistens selbst etwas mitgebracht und das im Aufenthaltsraum auf dem Notfall aufgewärmt.

Wohnheim:
Das Wohnheim liegt auf dem Spitalgelände und kostet 288 CHF pro Monat. Dazu kommt eine einmalige Reinigungsgebühr von 100 CHF. Man läuft max 5 min zum Hauptgebäude und kann bei Regen auch unterirdisch laufen. Die Zimmer sind ausreichend groß, es gibt einen großen Schreibtisch, einen Sessel, einen Schrank, einen Kühlschrank und ein Waschbecken. Jede Etage hat zwei Toiletten und zwei Duschen. In der Küche hat jeder ein eigenes Fach. Es gibt in der Küche wirklich NICHTS (auf Etage D), man muss von Besteck, über Teller bis zu Topf und Pfanne wirklich alles selbst mitbringen. Das Einzige vor Ort ist ein Wasserkocher… Auf Etage G soll es wohl vereinzelt Besteck gegeben haben, darauf würde ich mich aber nicht verlassen.

Freizeit:
Solothurn ist eine schöne Barockstadt am Jura-Gebirge. Man ist zu Fuß in 10 min am Bahnhof und den nächsten Läden (Aldi, Coop). Die Innenstadt ist sehr schön und man kann an der Aare spazieren gehen. Wer wandern will kann entweder auf den Hausberg oder mit dem Zug Richtung Alpen fahren. Bern ist etwa 50 min entfernt, Zürich eine Stunde. Man kommt von Solothurn eigentlich überall innerhalb von zwei Stunden mit den Öffentlichen hin. Durch den Schichtdienst auf dem Notfall hat man leider nicht so häufig mit den anderen UHUs frei, daher muss man häufiger alleine etwas unternehmen. Generell waren zu der Zeit, als ich war nicht so viele UHUs im Wohnheim.
Bewerbung
Ein Jahr vorher per Mail an das Sekretariat der Inneren Medizin
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1700 CHF (nach Abzug von Wohnheim, Steuer etc 1000 CHF netto)
Gebühren in EUR
288 CHF Wohnheim + Reinigungspauschale

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27