Mein Tertial in der Inneren in Freiberg war sehr lehrreich und spannend. Ich wurde komplett ins Team mit einbezogen, durfte (auch wegen Personalmangel unter Corona) sehr eigenverantwortlich arbeiten und hatte am Ende sogar für zwei Wochen ein eigenes Patientenzimmer. Die Ärzte sind sehr daran interessiert, einem Dinge zu zeigen und testen auch mal klinisches Wissen, aber sehr freundlich und ohne einen auflaufen zu lassen.
An manchen Tagen wurde ich auch vermehrt mit Blutentnahmen, Flexülen und Coronaschnelltests losgeschickt, aber im Großen und Ganzen war ich fast wie eine ärztliche Kollegin angesehen. Einfache Sonos gehörten dann irgendwann zur Routine. Meine absoluten Highlights waren Aszitespunktion und Pleurapunktion (unter chefärztlicher Anleitung). Allgemein gilt: Wenn ihr was Spezielles unbedingt sehen und machen wollt, fragt! Die Kollegen freuen sich und es findet sich immer eine Möglichkeit.
Auch drumherum hatte ich den Eindruck, dass alles läuft: Die Personalabteilung hat sich pünktlich gemeldet und hatte alle Unterlagen da. Man bekommt Essenmarken fürs Mittagessen. Man darf auch mal eher gehen, wenn ein Arzttermin etc. ist und in lieber Absprache gelten Krankheitstage nicht als Fehltage. Der PJ-Unterricht ist einmal die Woche aus gemischten Fachrichtungen, teils seminarartig, teils praktisch (z.B. Ultraschall oder Patientenvorstellung). Man darf bei Interesse mal einen Nachtdienst mitmachen und hat dafür dann zwei Tage frei. Auch Notarzt fahren ist möglich, habe ich aber nicht gemacht.
Unter den Schwestern und Pflegern war ich im Allgemeinen auch sehr geschätzt und war in ihren Augen eine vollwertige ärztliche Kraft.
Abschließend kann ich wirklich sagen, dass ich das Inneretertial in Freiberg jedem empfehlen würde, der etwas lernen und nicht einfach 4 Monate verstreichen lassen möchte! Man wird hautnah an die Patienten herangelassen, schaut nicht bloß zu und kann sehr flexibel und vielseitig die Fachbereiche wählen, die einen interessieren. Ich hatte eine unglaublich steile Lernkurve und habe mich im Team sehr gewertschätzt gefühlt.