PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Forchheim (12/2021 bis 3/2022)

Station(en)
11
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Von der Allgemeinchirurgie in Forchheim wurde ich absolut positiv überrascht. Ich dachte, dass Chirurgie insgesamt nicht so mein Fall ist, aber mit dem super Team hat es wirklich Spaß gemacht.
Covid-bedingt gab es allerdings reduzierte OP-Kapazitäten und an einigen Tagen wurden nur Notfälle operiert, was jedoch eher dazu geführt hatte, dass das Arbeiten "normal entspannt" war. Um 07:00 Uhr ist Dienstbeginn und man startet erstmal mit ein paar Blutentnahmen und/oder Covid-Abstrichen für die zur elektiven OP aufgenommenen Patienten. Um 07:30 Morgenbesprechung mit allen Ärzten. Danach Visite und Sonos. Wenn man nicht im Laufe des Vormittags im OP gebraucht wird, hilft man bei den prästationären Patienten. Am Nachmittag noch Wundversorgungen und Briefe. Dienststschluss war oft gegen 15 Uhr.
Forchheim ist Zentrum für Adipositaschirurgie, das fand ich ganz interessant. Insgesamt erfolgt in Forchheim vieles laparoskopisch und typische OPs waren Cholezystektomien, Hernien, Sigmaresektionen, bariatrische OPs, seltener OS-Amputationen, plast. Tracheotomien und mal eine Gastrektomie. Bei der Konsilärztin auch Varizen. Ich war meistens zweite, manchmal auch erste Assistenz und hatte mich oft mit der zweiten PJlerin abgewechselt, sodass man zu 1-2 OPs am Tag rein ist. Wenn man sich ausgiebig im OP vorgestellt hat, waren auch die Instrumentierenden oft richtig nett und haben bei Startschwierigkeiten geholfen (Und ich war wirklich ausgesprochen unerfahren).
Auch der Kontakt zur Pflege war auf der 11 gut, von der 12 (Unfallchirurgie) hab ich da allerdings das Gegenteil gehört.
Wie schon erwähnt ist man auch für die Blutentnahmen und Nadeln zuständig, ich fande jedoch, dass sich das auch im Rahmen gehalten hatte, da es an manchen Tagen Werktstudenten gibt und/oder mal Assistenten mithelfen. Ebenso das Briefe schreiben.
Bei den prästationären Patienten geht man oft schonmal vorher rein, übt ausführlich Anamnese, nimmt Blut, körperliche Untersuchung und Sono. Die Ergebnisse kann man einem Assistenten präsentieren, Nachfragen und Ergänzen.
Visiten finden täglich statt und man ist als PJler in der Regel bei jeder dabei und dokumentiert ggf., ebenso bei Chef- und Oberarztvisiten.
Der PJ Unterricht war für alle PJler des Hauses und z. B. von Innere, Chirurgie, Rö, Diabetes, Uro und Anästhesie einiges umfasst. Die Qualität war eher gemischt und in 45 min 1x/Woche auch zu wenig Zeit meines Erachtens. Ich hätte gern nochmal strukturierter einen Nahtkurs gemacht, Röntgen oder EKG Befunden wiederholt.
Das Essen in der Mensa hat mir nicht getaugt und man hätte es selbst bezahlen müssen, ich hatte oft selbst was dabei.
Die Kleidung kann man sich dort leihen.
Man musste leider 2 Mal pro Monat in die Abstrichstelle und dort einen halben Tag Covid und PCR abstreichen.
Was ich wirklich super fand, dass ich von den Assistenten und sogar Oberärzten oft angerufen wurde, wenn es einen spannenden Fall gab und es wurde auch zwischendrin im Arztzimmer immer mal ein Teaching zu Medikamenten, OPs, Therapien gemacht. Ich wurde also gut eingebunden und hab wirklich große Wertschätzung erhalten. Das hat insgesamt zu einer schönen Dynamik geführt, dass ich selbst auch echt Lust hatte, mich einzubringen. Auch bei Wundversorgungen wie VAC Wechsel durfte ich unter Aufsicht der Assistenten selbst ran und wurde tatkräftig unterstützt, praktische Fähigkeiten wie Transfundieren zu lernen.
Ich muss sagen, ich hatte so viel schlechtes über die Unfallchirurgie gehört, dass ich mich darum tatsächlich gedrückt hab. Mir wurde von den anderen PJlern berichtet, dass man dort wirklich nur Blut abnimmt, Nadeln legt und im OP Knie/Hüfte hält. Dabei erhält man wohl absolut keine Lehre und keine Wertschätzung.
Da ich mich in der ACH so wohl gefühlt hatte und mit Fehl- und Studientagen am Ende 7 Woche eher fertig war, konnte ich mit Mogeln der ursprünglich vorgesehenen Rotation in die UCH entgehen.
Es ist leider nicht prinzipiell vorgesehen in die Notaufnahme zu rotieren, aber wenn auf Station nichts los ist, kann man jederzeit selbstständig mal unten vorbeischauen. Der Vorteil am kleinen Haus war auch, dass ich mal einen Katheter mit dem Urologen legen konnte oder bei einer Sectio zuschauen konnte.
Insgesamt war ich sehr zufrieden und dafür, dass ich echt skeptisch war und handwerklich nicht so affin, hatte ich ein super gutes Chirurgie Tertial.
Bewerbung
Bewerbung über das PJ Portal
Vorher Anruf, dass ich in die Allgemeinchirurgie möchte, das hat problemlos geklappt
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Rehas anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47