PJ-Tertial Chirurgie in Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
je zwei Monate Unfall- und Allgemeinchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Pro:
- das PJ-Tertial ist zu den deutschen PJ-Zeiten zu absolvieren, man muss also keinen Urlaub nehmen, damit es anerkannt wird; zusätzlich haben wir zu zweit im gleichen Zeitraum gemeinsam in der Chirurgie einen Platz bekommen --> tolle Möglichkeit, mit einem Freund gemeinsam ein Auslandstertial zu absolvieren
- gute Organisation der Rahmenbedingungen: über die Klinik besteht die Möglichkeit im Schwesternwohnheim unterzukommen: 130€/Monat für ein 21qm großes Zimmer mit eigenem Bad und eigenem Kühlschrank, Gemeinschaftsküche auf dem Stockwerk, kostenlose Waschmöglichkeiten sowie ein Fitnessraum im Keller und auch kostenloses Parken direkt vor dem Wohnheim möglich
- meine Zeit in der Allgemeinchirurgie: Da ich mich gut mit dem Chefarzt wie einem Oberarzt verstanden habe, durfte ich neben den OP-Assistenzen in der Endoskopie des Öfteren Kamera führen und unter Anleitung auch Probebiopsien nehmen. Der Chef ist sehr studentennah, jeden Morgen trinkt das Team nach der Frühbesprechung und Visite erstmal Kaffee, bevor sie sich dann weiter aufteilen
- Blutentnahmen werden i.d.R. auf Station von den Schwestern erledigt; sie freuen sich über Entlastung, man ist aber nicht verpflichtet jeden Morgen Vampir zu spielen
- Der unfassbar hohe Freizeitwert im Salzkammergut mit der malerischen Umgebung! Zu jeder Jahreszeit gibt es tolle Möglichkeiten, seine Freizeit in der Natur zu genießen. Falls möglich, unbedingt mit eigenem Auto anreisen, um vor Ort flexibel zu sein!
- für 3,70€ sehr großes Mittagessen (Suppe, Salat, Hauptspeise, Nachspeise und Wasser) möglich
- regelmäßig früher Feierabend: In der Allgemeinchirurgie gegen 13:30h, in der Unfallchirurgie i.d.R. zwischen 14:30h-15h
- bei sehr viel Eigenengagement hat man in der Unfallchirurgie - bei den richtigen Kollegen - die Möglichkeit, in der Ambulanz zu nähen, Finger einzurenken, zu untersuchen, ...
- es besteht die Möglichkeit Rufbereitschaften zu übernehmen: Organisiert von den Turnusärzten werden diese für jeden Monat vergeben: Man muss am zugeteilten Termin von 15:30h bis 7:15h am nächsten Morgen telefonisch erreichbar und bei Anruf innerhalb von 20 Minuten zur Assistenz im OP sein (damit deckt man Allgemein-, Unfallchirurgie und Gyn ab). Dafür gibt es pauschal 65€. Egal, ob man sehr oft, oder gar nicht angerufen wird.

Contra:
- größtenteils die Zeit auf der Unfallchirurgie: Da es auf Station nichts zu tun gibt (man kann bei Visite mitlaufen, diese wird aber täglich von einem anderen Arzt übernommen, sodass sich jeder auf seine Art dort durcharbeitet), verbringt man den Großteil seiner Zeit in der Ambulanz. Hier sitzt man leider fast nur daneben, erledigt Botengänge oder schiebt Patienten von A nach B. Es gibt wenige coole Ärzte (v.a. die Assistenzärzte, wenige Oberärzte), die den KPJler überhaupt wahrnehmen und dann auch mal einzelne Sachen übernehmen lassen (siehe "Pros"). Im OP wird täglich Assistenz gebraucht: Es stehen viele Hüft- und Knie-TEPs auf dem Plan, Metallentfernungen wie Handchirurgie (Spezialgebiet der Chefin). Abgesehen davon kommen vereinzelt akute Fälle dazu.
- Lehre findet kaum statt
- für Chirurgiebegeisterte, oder diejenigen, die WIRKLICH etwas lernen wollen, ist hier nicht der richtige Ort

Fazit: Für alle, die Chirurgie als Pflichttertial unter relativ angenehmen Bedingungen mit hohem Freizeitwert absolvieren wollen, würde ich die Klinik empfehlen. Die Gegend ist malerisch, bei Interesse und Eigeninitiative kann man auch in der Klinik einigermaßen etwas lernen. Durch die verhältnismäßig kurzen Arbeitszeiten steht man auch nicht jeden Tag ewig im OP und hält sinnlos nur Haken, so lässt sich Chirurgie aushalten.
Bewerbung
Bewerbung etwa ein Jahr vor Tertialbeginn per E-Mail bei Frau Regina Seifert (arztdir.sk@ooeg.at).
Neben dem etwas höheren KPJ-Gehalt (650€/Monat - Versicherungskosten (ca. 100€/Monat), etwa 550€/Monat), haben wir für unseren Aufenthalt auch eine Förderung über Erasmus+ erhalten.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
550

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.27