Da es (trotz der zahlreichen PJler in der Klinik!!! Also lasst euch von den fehlenden Bewertungen nicht abschrecken!) bisher noch keine Berichte gibt, gebe ich mir Mühe, euch einen guten Überblick zu verschaffen. :)
Vorab: Ein Tertial in der Augenheilkunde in der Uniklinik in Freiburg ist sehr zu empfehlen für jeden, der Augenheilkunde machen möchte oder - so wie ich - vorher noch gar keine praktischen Erfahrungen in diesem Fach hatte und es einfach gerne kennenlernen möchte.
Die Augenklinik in Freiburg ist eine der größten in Deutschland und bietet damit eine tolle Möglichkleit, die vielen Facetten der Augenheilkunde kennenzulernen!
Zum Ablauf:
Nach einer Vorstellung in der (ZOOM-)Frühbesprechung erfolgte eine Zuteilung auf unsere jeweilige Station. Ich war auf der Privatstation, was vermutlich daran lag, dass wir insgesamt 4 PJlerinnen waren und jede auf eine eigene kommen sollte.
Auf Station ist man 4 Wochen und soll sich in dem Fach einfinden, die Untersuchungstechniken kennenlernen und anwenden und sich mit den Briefen vertraut machen - in der Augenheilkunde ist ja alles etwas anders als in anderen Fächern. Wie es auf den anderen Stationen war, kann ich nicht so recht beurteilen, aber ich hab mich dort gut betreut gefühlt. Zu Beginn ist man viel mit Visusbestimmung, Druckmessung etc. beschäftigt, aber man kann auch schnell Patienten vor- und nachuntersuchen und mit den Assistenten üben und Fragen stellen. Auch die OberärztInnen waren super nett und haben viel erklärt. Durch die Spione an den Spaltlampen kann man eigentlich immer mitgucken und sehr viel sehen. Bei Interesse kann man gerne auch in den OP gehen und bei den verschiedensten OPs zugucken und sich ggf. sogar einwaschen und mit am Tisch stehen und assistieren :) (z.B. bei der DCR oder Lid-OPs).
Nach der Stationszeit verbringt man die restliche Zeit des PJ-Tertials in der Ambulanz und ist dort völlig frei. Es gibt zahlreiche Sprechstunden (Notfall, Konsil, Allgemein, Lid, Hornhaut, Uveitis, Netzhaut, Glaukom, ...), bei denen man jeden Tag wechseln kann, wenn man möchte. Nun ist es abhängig von dem/der jew. Assistenzarzt/-ärztin, aber i.d.R. kann man immer, wenn man Lust hat, eigene PatientInnen untersuchen und auch den OberärztInnen selbstständig vorstellen und dokumentieren. Dafür findet man meistens einen freien Raum, wenn man sich auf die Suche begibt.
Auch eine Rotation in die NKS (Neuroophthalmologie, Kindersprechstunde, Schielsprechstunde) ist nach Absprache möglich und sehr interessant. Die OrthoptistInnen sind echt klasse und können einem sehr viel erklären, wenn man Interesse zeigt.
Zusätzlich kann man, wenn man möchte, eine Woche in einer ambulanten Augenarztpraxis in Freiburg oder Umgebung verbringen. Da ich es leider nicht gemacht habe, kann ich dazu nicht viel sagen, aber ich habe von anderen gehört, dass es sich lohnt und man sehr viele Patienten untersuchen darf.
Regelmäßige Fortbildungen gab es, als ich dort war, leider nicht - einige motivierte AssistenzärztInnen sind aber dabei, diese zu gestalten und bieten nach Absprache immer mal wieder ein paar Themen zum Besprechen an :) Ganz interessant ist vielleicht auch noch, dass man als PJler für die Assistenz bei den IVOMs eingeteilt ist. Ob und wie oft das notwendig ist, hängt u.a. davon ab, wie viele studentische Hilfskräfte es gibt. Bei uns war es anfangs etwa 1x pro Woche, zum Schluss aber gar nicht mehr.
Für Mittagessen (das bekommt man zu Mitarbeiterpreisen) ist so gut wie immer Zeit.
Achja: Braunülen und Blutentnahmen sind in der Augenheilkunde fast nicht existent für PJler! :D
Grundsätzlich solltet ihr wissen, dass ihr euer Tertial in dieser Klinik im Grunde selbst gestalten könnt. Die 4 Wochen auf Station sind zwar relativ fest, aber auch da hat man viele Freiheiten und in der Ambulanzzeit könnt ihr wirklich komplett frei gestalten, wie ihr eure Zeit nutzt! Man kann auch hier mal in den OP gehen, sich die Hornhautbank ansehen, mit in die Pathologie gehen und bei der Hornhautentnahme zusehen (wenn es möglich ist), selbsttändig Patienten untersuchen und vorstellen, bei Konsilen mitgehen, Fäden ziehen, Fremdkörper entfernen, Briefe schreiben, die Funktionsdiagnostik kennenlernen... fast alles ist möglich :) Und es ist ein unfassbar großes Team mit vielen netten ÄrztInnen! Auch den Kontakt mit der Pflege und den MFAs, OrthoptistInnen etc. fand ich ausgesprochen nett.
Ich hoffe, es hilft dem ein oder anderen und ich wünsche schonmal ein schönes PJ! :)
Bewerbung
Bewerbung etwa 1 Jahr vorher über die Internetseite der Uni Freiburg