Notaufnahme, Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mein Tertial in der Gyn und Geburtshilfe am Klinikum Rosenheim war klasse. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen!
Ausnahmslos alle – Ärzte, Pflege, Hebammen, MFAs, OP-Pflege, Putzkräfte – sind super und es ist in jeder Hinsicht eine gute Zusammenarbeit im Team. Da die Gyn ihren eigenen kleinen OP Trakt mit zwei Sälen hat lernt man das gesamte Team schnell kennen und die Atmosphäre ist sehr angenehm.
In der Zeit zu der ich dort war, waren sie leider ziemlich unterbesetzt, sodass es oft stressig war. Andererseits durfte man dann als Student auch eigenständig Aufgaben übernehmen und konnte sich richtig gut einbringen. Nach meinem PJ wurden allerdings viele neue Assistenzärzte eingestellt, sodass die Situation etwas entspannter ist.
Da Rosenheim Perinatalzentrum Level 1 ist und ca 2000 Geburten im Jahr hat, sieht und lernt man im Kreißsaal sehr viel – von den Spontangeburten ohne Risiko am Termin, über HELLP-Patientinnen, Geminischwangere bis hin zu extremen Frühgeburten. Man lernt CTGs zu interpretieren, darf Aufnahmeuntersuchungen machen, hat die Möglichkeit viele Ultraschalle zu machen und bei Geburten dabei zu sein. Nicht nur die Ärzte erklären viel, auch die Hebammen freuen sich sehr und zeigen viel, wenn man Interesse zeigt. Zu den Sectiones darf man auch oft mit an den Tisch.
Besonders interessant ist auch die Pränataldiagnostik-Sprechstunde. Hier werden Risikoschwangere betreut, Organscreenings durchgeführt etc. Wenn man Sonographie richtig gut lernen möchte, dann ist man hier richtig.
Auch die Gynäkologie ist breit aufgestellt. Es gibt alles von Abrasios im ambulanten OP bis hin zu den großen Ovarial-Ca-Ops und viele Mamma-Ops. Auch die Urogyn ist vertreten.
Im OP darf man häufig assistieren und auch mal als erste Assistenz dabei sein. Zu meiner Zeit war immer ein Student im OP eingeteilt, da wir mehrere waren konnte man sich gut abwechseln.
Auf der Gyn-station lernt man die Stationsarbeit kennen. Man darf Patienten mitbetreuen und lernt gute Arztbriefe zu schreiben. Hier werden auch die Tumorkonferenzen vorbereitet, was sehr interessant ist. Da man einen Schlüssel und Computerzugang bekommt, kann man richtig mitarbeiten.
Auch kann man in die Brustsprechstunde oder die onkologische Tagesklinik mitgehen.
Die Gyn/Geb Notfallpatienten werden aus der ZNA direkt auf die Station geschickt und dort gesehen, sodass man hier auch die Möglichkeit hat dabei zu sein oder auch schon einmal mit Anamnese/Untersuchung anzufangen.
Typische PJ-ler Aufgaben muss man natürlich auch übernehmen. Diese beschränken sich allerdings auf die Blutabnahmen auf der Gyn-station und ab und zu ein paar Viggos. Auf der Wochenbettstation gibt es eine MFA, die die Blutabnahmen erledigt.
Ich durfte auf Wunsch hin auch zwei Tage bei den Pädiatern mitgehen und konnte so die Erstversorgung von Neugeborenen nach Sectio und auch die zum Perinatalzentrum gehörende Kinderintensivstation kennen lernen.
Außerdem darf man Notarzt mitfahren.
Es gibt PJ-Fortbildungen, die einmal pro Woche stattfinden (fachübergreifend). Mittwochs wird vor der Übergabe immer die online Fortbildung von GynToGo gesehen, sodass man hier auch mehr über Gyn/Geb Themen lernt.
Die Arbeitszeit ist regulär Mo-Fr 7.30 – 16 Uhr. Auf eigenen Wunsch hin darf man auch immer gerne zu Diensten mitgehen. (Nachtdient 15 Uhr -8 Uhr). Das kann ich wirklich nur empfehlen, da es nachts oft etwas ruhiger ist und man sehr viel lernt. Ansonsten wird darauf geachtet, dass man pünktlich geht. Ich bin nur länger geblieben, wenn ich bei etwas spannendem freiwillig länger dabei bleiben wollte.
Das Klinikum zahlt ca. 350€/Monat und man kann für kleines Geld direkt am Wohnheim am Inn (Fußweg ca 300m zur Klinik) wohnen. Das Wohnheim ist nicht das neueste und die Sauberkeit der Küchen maximal „ok“, dafür gibt es aber eine grandiose Dachterasse mit Bergblick. (Die Zimmer sind gut! Mit eigenem Bad). Mittagessen bekommt man gratis in der Klinik – und das ist wirklich richtig gut! Ein Gericht wird immer frisch im „Frontcooking“ zubereitet und auch die Mensa hat eine Dachterasse mit Bergblick, die zur Mittagszeit schön in der Sonne ist. (Auch am Wochenende möglich, falls man im Wohnheim wohnt).
Rosenheim an sich ist eine nette kleine Stadt. Es gibt viele Restaurants, Biergärten etc und die Freizeitmöglichkeiten sind endlos – Berge, Wandern, Seen, Klettern, Skifahren, Freibad, Kletterhalle… was das Herz begehrt. Es empfiehlt sich ein Fahrrad mitzubringen.
Auch ich muss mich meiner Vorrednerin anschließen und kann die schlechte Bewertung aus 2019 nicht nachvollziehen. Natürlich ist die Stimmung – wie in jeder Abteilung – manchmal gestresst, aber alle im Team sind wirklich nett und bemüht, dass man viel sieht und lernt und immer respektvoll miteinander umgegangen. Gerade auch der Zusammenhalt unter den Assistenzärzten ist stark und die Stimmung wirklich super (und mit denen hat man ja in der Regel am meisten zu tun).
Ich kann das Tertial in der Gyn/Geb in Rosenheim wirklich nur weiterempfehlen – man sieht so viel, lernt sehr viel und hat das Gefühl Teil des Teams zu sein!