Die Qualität des PJs variiert sehr je nach Station und bei uns lief es so, dass wir jeweils vier Wochen pflichtmäßig in der Allgemein-und Viszeralchirurgie, der Unfallchirurgie und der Thoraxchirurgie verbracht haben (wenn man volle vier Monate dort bleibt, kann man sich vermutlich etwas mehr aussuchen wie lange man wo bleiben möchte. Je nach Verhandlung ist aber auch bei nur drei Monaten zumindest eine einwöchige Rotation in eine andere Abteilung wie beispielsweise die Anästhesie möglich. )
Ein absoluter Jackpot ist die Allgemein-und Viszeralchirurgie, wo das Team sehr nett ist und einem viel erklärt wird bzw. man auch vieles selbst machen darf. Man darf bzw. soll Patienten während der Chefvisite vorstellen, ich hatte eine mündliche Prüfungssimulation mit dem Chefarzt zum Kolorektalen Karzinom, man bekommt im OP die Chance zu nähen und vieles mehr. Außerdem kann man bei Interesse zu verschiedenen Sprechstunden (Proktologie, bariatrische Chirurgie & Co.) mitgehen.
Die Unfallchirurgie lohnt sich ebenfalls und auch hier darf man häufig nähen oder andere Kleinigkeiten machen. Neben dem OP ist besonders die Notaufnahme empfehlenswert, weil dort eigentlich immer etwas los ist und man viel über Wundversorgung und Co. lernen kann (es lohnt sich durchaus, hier auch einmal mit der Pflege mitzugehen). ;)
In der Thoraxchirurgie sieht es leider etwas anders aus. Man steht als PJler*in viel daneben und wird viel ignoriert, dafür aber teilweise für Zugänge angerufen, wenn man bei einer OP zuschauen möchte. Nähen durfte ich fast gar nicht, Haken halten dafür umso mehr - es erfüllt sich hier also das typische Chirurgie-Klischee. Das Team ist zwar eigentlich auch nett, aber stark unterbesetzt und gestresst, weswegen die Stimmung dort nicht sehr gut ist. Der PJ-Beauftragte (ist selbst Thoraxchirurg) ist aber grundsätzlich sehr motiviert und daran interessiert, Dinge zu verbessern. Sehr schön war, dass wir ein paar Mal die Möglichkeit hatten, zu bronchoskopieren (sowohl am Patienten als auch an einem Bronchoskopie-Modell).