Ich hatte zu meinem Beginn des Tertials so gut wie keine Erfahrung im OP vorzeigen können. Aber schon am ersten Tag wurde mir bestätigt, dass das überhaupt nicht schlimm sei. Ich wurde von dem aufmerksamen Team (Ärzte und auch Pflege) total lieb an die Hand genommen und ich habe richtig Selbstbewusstsein aufbauen können. Ich war die ersten 6 Wochen also im OP und durfte viel mehr machen, als mir anfangs bewusst war. Das lag aber sicher auch an meinem Tutor, der immer geschaut hat, dass ich nicht untergehe, in der manchmal doch etwas stressigen Einleitung. (Braunüle legen, Maskenbeatmung und Intubation durfte ich eigentlich so gut wie immer machen. )
Die andere Hälfte des Tertials war ich auf der Intensivstation. Da war ich anfangs etwas überfordert, da es doch ein sehr neues Feld für mich war und viele Eindrücke auf einen eingewirkt hatten. Aber auch hier hatte ich das Glück mit tollen Ärzten zu rotieren, die sich die Zeit genommen haben, um mir immer wieder Dinge zu erklären. (man hat halt leider nach dem Studium wirklich keine Ahnung von Intensivmedizin, das war auch jedem klar außer einem selbst anfangs, das ist etwas deprimierend aber wohl normal :D )
Ich habe hier Früh/Spät/Nachtschichten gearbeitet. Anfangs fand ich das blöd, da ich lieber jemand bin der Frühschichten macht. Da aber morgens auf den Intensivstationen immer viel zu tun ist und auch die anderen Fachabteilungen ihre Patienten anschauen wollen, war ich froh, als es in den Spätschichten etwas ruhiger zuging. Hier konnte man diverse Ultraschalluntersuchungen machen und die Ärzte hatten mehr Zeit für die Lehre als es im Frühdienst der Fall war.
Ich bin etwas traurig und erschrocken wie schnell das Tertial vorbeigegangen ist, aber es war für mich eine tolle Zeit und ich hatte in meinem Studium nie so sehr das Gefühl so viel gelernt zu haben wie dort.