Ich war 2 Monate im OP und danach 2 Monate auf Intensivstation eingeteilt. Damit die Studenten gut verteilt sind, kann dies auch andersrum sein. Zudem hatte ich die Möglichkeit noch 2 Tage auf Palliativstation, 1 Tag in der Schmerzambulanz, 1 Tag in der Prä-OP-Ambulanz und 1 Tag mit Notarzt zu fahren.
OP: Man ist jeden Tag in einem OP eines anderen Fachbereiches mit einem anderen Assistenzarzt in Eins-zu-Eins Lehre eingeteilt (UCH, Herz, Neuro, Ortho, Gyn, Auge, Uro). Dadurch kriegt man viel unterschiedlichen Input. Wenn man das Glück hat mit Assistenzärzten zusammenzuarbeiten die schon erfahren sind, darf man auch super viel selbst machen ( Einleitung "leiten", Präoxygenieren, Medikamentendosen vorschlagen, Intubieren, Zugänge legen, Arterien legen, TOF, dokumentieren ...). Die Ärzte waren immer super nett und motiviert, Pausen hätte man immer machen dürfen wenn man wollte und die meisten haben einem auch freigestellt zu gehen wenn man wollte, allerdings hat es sich meistens gelohnt nicht früher zu gehen.
Intensivstation: mal mehr mal weniger los, aber auch hier wurden die PJler toll eingebunden. Wenn man Lust hatte, konnte man zum Üben den Oberärzten die Patienten bei der Visite vorstellen, Fragen waren immer willkommen, und auch kleine Eingriffe wie Arterien und ZVKs durften von den PJlern gemacht werden. Hier konnte man auch gut die körperliche Untersuchung nochmal üben, und konnte eigene Patienten betreuen. Die Intensivärzte haben abwechselnd Reanimationsdienst im Haus, und auch hier darf man immer mit und ggf auch mit reanimieren.
Unterricht: Die ersten 4 Wochen hatten wir einen lernfreien Tag, weil der Unterricht wegen Corona nicht stattfinden konnte. Anschließend wurde der Unterricht wieder jeden Freitag aufgenommen, und die Vorlesungen waren auch größtenteils sehr lehrreich und gut gemacht. Anwesenheit war Pflicht, wurde aber nicht kontrolliert.
Anästhesiespezifische Lehre fand auch 1x pro Woche dienstag Nachmittag mit den anderen AnästhesiePJs statt. Es wurde wie ein Seminar gehandhabt und die Gruppengröße erlaubte auch einen guten Austausch. Jeder von uns hat im PJ im Rahmen dieses Unterrichtes auch mal einen Patienten vorgestellt. Der Unterricht war nicht nur theoretisch, sondern wir hatten auch einen Sonokurs zum Thema Regionalanästhesie. Der Kurs über Notfallmedizin hält Prof. Heller sogar persönlich.
Fazit: Sehr liebes Anästhesieteam, tolle Lehre, ich hab echt super viel aus dem Tertial mitgenommen und kann es nur weiterempfehlen. Mit Abstand mein bestes PJ-Tertial! Unter anderem auch weil die PJ-Beauftragte, Frau Bauer, sich super lieb und kompetent um die ganze Organisation kümmert, und einem auch ermöglicht, in andere Fachrichtungen zu schnuppern, wenn man interessiert ist.