Sprechstunde, Notaufnahme, OP, selten: auf Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Der Arbeitsalltag ist, im Vergleich zu Deutschland, nicht stressig. Man arbeitet zwar lang und viel, aber die Abläufe im Krankenhaus sind sehr langsam. Als PJler wird man keinem Assistenzarzt zugeteilt, somit hat man wenig teaching. Es ist vorgesehen, dass man weitestgehend alleine arbeitet mit klar definierten Aufgaben: die OP-Voruntersuchungen an mind. 3 Tagen/Woche und die Assistenz im OP. Station und die Notaufnahme tagsüber sind für die Blockpranktikanten der Uni Bern in Zusammenarbeit mit einem Assistenten "reserviert". Man kann "mal" mit auf Visite gehen, aber normalerweise ist das nicht PJler Aufgabe. Wenn nichts mehr ansteht, ist es möglich mit in die Sprechstunden der Oberärzte zu gehen. Manche Sprechstunden sind interessant. An einigen Tagen im Monat kommen Spezialisten von der Uni Bern (Kindergastro, Kinderkardio). Ansonsten sind die Krankheitsbilder auf Station, in der Notaufnahme, im OP und in der Sprechstunde jedoch sehr grundliegend. Zusammenfassend sieht man: Gastroenteritis mit Dehydratation, RSV Infektionen, Corona Infektionen, grundliegende kinderdermatologische Erkrankungen, Pseudokrupp und kindertraumatologische Probleme (Commotio/Contusio cerebri, einfache Frakturen). Im OP werden hauptsächlich Circumcisionen, Hydrocelen und Frakturen operiert/konservativ behandelt.
Wenn genügend PJler da sind, gibt es einen Dienstplan. Es soll immer mind. ein PJler im Frühdienst sein, und einer im Spätdienst (16:00-23:00 Uhr Notaufnahme + Pikett Kinderchirurgie - wenn man im Wohnheim wohnt wird erwartet, dass man länger bleibt, wenn die Notaufnahme voll ist). An Feiertagen und Wochenende muss immer jeweils ein PJler da sein - auch an Weihnachten, Silvester etc. Die Stimmung im Team war zu meiner Zeit nicht sehr gut. Die Assistenten bleiben selber meist nur 1 Jahr und haben kein Interesse an den PJlern.
Im Spätdienst in der Notaufnahme lernt man die eigenständige Anamneseerhebung und Untersuchung. Man übergibt den Patienten mündlich an den dinesthabenden Assistenten. Je nach Assistent wird man dann auch in das weitere Prozdere eingebunden. Ca. 50% der Patienten sprechen Französisch - somit ist man gezwungen an seinem Französisch zu arbeiten, was definitiv ein Pro-Argument für diesen Standort ist.
Aufgrund der sehr guten Bewertungen in diesem Portal hatte ich hohe Erwartungen an mein Pädiatrie/Kinderchirurgietertial. Ich persönlich habe mich im Team nie willkommen gefühlt und das Haus war mir einfach zu klein. Das kann für andere natürlich auch genau das Richtige sein.