Für diese Klinik schreibe ich gerne eine Bewertung, es war wirklich ein cooles Tertial - und das, obwohl es Chirurgie war :D
Am ersten Tag trifft man um 9.00 die Personalarbeiterin. Hier bekommt man eine kleine Einführung, dann sein Parkticket (umsonst), dann seine Spind und Kleidungskarte, ein Namensschild und die erste Kleidung, dann wird man auf Station gebracht - grundsätzlich ist eine Rotation zwischen Allgemein-, Unfall-, Gefäßchrirugie und Notaufnahme gedacht, hier ist man aber total frei wenn man sich mit den andren PJlern abstimmt und zb voll auf Unfallchirurgie steht, dann kann man da auch das ganze Tertial bleiben.
Ich war die erste Hälfte in der ACh, dann in der NA.
Vorab Info: Vor diesem Tertial hatte ich große Angst vor dem Chirurgie-Tertial.
ACh: Hier sind ohne Ausnahme alle Ärzte super nett, es sind fast nur weibliche AÄ, weil dem Chef wichtig ist Frauen in der Chirurgie zu fördern. Der PJ-Beauftragte-OA ist SUPER! Er will unbedingt den Chirurgie-Virus einpflanzen und bringt einem den spaß an der Chirurgie näher.
Es beginnt um 7.30 mit der Frühbesprechung, hier wird meistens noch ein bisschen Geratscht, das Klima ist echt super. Anfangs war ich viel auf Station und wurde dann für kleine OPs in den OP geholt, später war ich dann nur noch im OP weil es so Spaß gemacht hat. Auf Station macht man die Visite mit (ca. 1h) und dann darf man Briefe schreiben oder in den OP, man kann aber auch direkt in den OP.
Bei meiner ersten OP bin ich nach ca. 10min umgekippt - das war aber überhaupt kein Problem, alle haben sich super um mich gekümmert! Anschließend hat der PJ-OA mich jeden Tag mitgenommen und mir geholfen meine Angst zu überwinden. Zuerst kommt man nur in ganz kleine OPs (ca. 1/2h), und dann mal 1h, mal 2h - wie man sich wohlfühlt, man wird zu nichts gezwungen und wer nicht will, muss auch gar nicht in den OP.
In seinem OP ist es immer lustig, ich durfte den ersten Schnitt setzen, die Throkare einsetzen, Kamara und Greifer halten, zunähen - und ich musste keinen einzigen Haken halten, weil die OÄ das selber machen bzw. Eine Konstruktion dafür bauen.
Im OP gibts um 11.00 Suppe, man kann zw. 12 und 13 Uhr aber auch immer Essen gehen. Maximal bleibt man bis 16.00, manchmal darf man aber auch schon um 14.00 gehen.
Wenn man mal krank ist, einen Arzttermin hat, später kommt oder früher geht ist das überhaupt kein Problem (das wird auch nicht als Fehltag angesehen).
Insgesamt ist diese Station einfach toll und ich bin froh, hier gewesen zu sein! Jedem der Angst vor Chirurgie hat, würde ich diese Station empfehlen.
NA: Der Leitende OA der Notaufnahme ist TOLL! Es herrscht so eine nette Atmosphäre in der chirurgischen NA, alle haben Spaß auch wenns mal stressig zugeht.
Es fängt um 8.30 mit der Morgenbesprechung an, in der Chirurgie ist die Regelbesetzung der leitende OA, eine AÄ und eine Physician Assistant. Anschließend darf man den ganzen Tag über Patienten selber aufnehmen, untersuchen, den Brief schreiben, man hat einen eigenen PJ Zugang und kann alles machen (außer Röntgen anmelden, was aber kein Problem ist). Wenn mal eine Phase ist, in der kein Patient kommt darf man Lernen, Lesen, Malbuch malen, alles was man will. Ich durfte Platzwunden nähen, Gipse anlegen, Sonografieren, Röntgenbilder befunden, Diagnosen überlegen, Patienten entlassen, auch Kindern durfte ich behandeln. Der OA, die AÄrztin und die PA sind im Umgang mit Kindern wirklich toll. Allgemein zeigen einem alle 3 wirklich sehr viel. Die PA hat die NA super im Griff und alle drei haben ein tolles Arbeitsverhältnis. Ich habe jeden tag hier genossen und es war einfach Spitze!
Noch ein paar Sätze zur Unfall- und Gefäßchirurgie: Hier war ich selber nicht, aber man bekommt viel von den andren PJlern mit.
In der Gefäßchirurgie sind grundsätzlich alle sehr nett zu den PJlern, aber man muss sich bewusst sein dass die OPs 5-8h dauern, man wird dafür voll eingeplant wie ein AA und man kann nicht Mittagessen. Außerdem ist die Arbeitsatmosphäre aufgrund des Umgangstons des Chef sehr schwierig.
In der Unfallchirurgie herrscht grundsätzlich ein unmöglicher Ton, in der Frühbesprechung wird regelmäßig geschrien, beleidigt und geweint. Ein OA ist extrem sexistisch. Da diese Bewertung dazu da ist einen Einblick in die Station zu geben, sollte das hier auch mal angesprochen werden.
Für alle die sich überlegen hier anzufangen:
Es ist leider so, dass im Moment eine extreme Unterbesetzung herrscht, die Katine hat quasi zu, die Pflege ist unterbesetzt sodass teilweise 1 Pfleger nachts alleine ist, die AA machen 6-8 Dienste im Monat.. solange sich das nicht ändert kann ich im Moment nicht empfehlen hier anzufangen, trotz meines tollen PJs.