Ich habe auf der Kardiochirurgie, auf der Hepatobiliären Chirurgie und auf der Notaufnahme mitgearbeitet. Studenten in Belgien sind sehr stark in den Klinikalltag eingebunden, so dass die Arbeitstage im Vergleich zu Deutschland sehr lang waren. Ich habe viel gelernt, ohne Niederländisch-Kenntnisse dürfte es aber schwierig sein. Aber wenn man Deutsch spricht, ist Niederländisch zum Glück ja nicht furchtbar schwer zu erlernen :)
Die Ausbildung ist, man glaubt es kaum, noch theoretischer als in Deutschland. Unterricht während des 6.Studienjahres gibt es nicht, weil die belgischen Studenten in ihrem 7.Studienjahr (!!) nochmal wieder Vorlesungen und praktische Kurse haben. Die Professoren waren sehr sehr freundlich und offen, Hierarchien sind deutlich weniger ausgeprägt! Die Belgier waren zwar im Krankenhaus sehr nett und offen, privater Kontakt kam allerdings nicht zustande.
Insgesamt kann ich ein Praktikum in Antwerpen wirklich empfehlen, auch wenn es keinen PJ-Unterricht gab und die Arbeitszeiten wirklich etwas mies waren... . Routineaufgaben musste ich nicht erledigen, habe dafür aber auf der Notaufnahme selbständig arbeiten, Millionen Herzgeräusche auf der Kardiochirurgie hören und bei den Hepatobiliären Chirurgen bei Transplantationen mitmachen können und wurde im OP nie zum Haken halten missbraucht.