Als PJler ist man auf Station hauptsächlich für Aufnahmen, Braunülen und Blutabnahmen zuständig. Diese hat man zeitig zu erledigen und wird auch kontrolliert. Die völlig überlasteten Assistenz- und Basisärzte sind auch froh, wenn man ihnen das Briefe schreiben übernimmt.
Es gibt zwei Stationen. Auf der einen Station war man als PJler bei der Visite nicht erwünscht und sollte in dieser Zeit Aufnahmen machen. Auf der anderen Station hat man Glück und es gibt FachärztInnen, die einem was beibringen und Eigeninitiative schätzen.
Der Kontakt zur Pflege ist meist gut. Die hohe Arbeitsbelastung für das Team spiegelt sich aber auch hier wider.
Trotz Eigeninitiative konnte ich beispielsweise nur zweimal ein EKG mit einem Arzt besprechen. Durch Eigeninitiative und die Bereitschaft einer super Fachärztin durfte ich einmal einen Herzkatheter, einen Batteriewechsel und eine Explantation sehen.
Bei der Morgenbesprechung ist das ganze Team versammelt und es gibt teils spannende Facharztfortbildungen und Besprechungen der Bildgebung. Weil es zu viele Leute waren wurden wir PJler angehalten, diese nicht mehr zu besuchen.
Es wurde vorausgesetzt, dass jedes Wochenende ein PJler für Aufnahmen da ist. PJ Unterricht gab es keinen.
Auf der Station herrschte insgesamt keine gute Stimmung und es gab teaminterne Spannungen.
Einen Teil der Zeit habe ich auf der Notfallaufnahme verbracht. Hier konnte ich BGAs und Anamnesen machen und habe die engagiertesten Assistenzärzte getroffen. Besonders ein Allgemeinmediziner, der dort ein paar Tage pro Woche ist, hat mir sehr viel beigebracht. Er ist sehr kompetent, hilfreich, kurzum ein wirklich toller Arzt. Ohne ihn wäre ich vermutlich verzweifelt. Hier kann man auch freiwililg 24h Dienste mitmachen. Geschlafen habe ich in der Nähe der Notaufnahme in einem Abstellraum mit nicht benutztem PatientInnenbett. Der Lerneffekt in der Notaufnahme war sehr hoch, zum Schlafen kommt man ohnehin wenig.
Insgesamt hatte ich im Vergleich zu meinen anderen Tertialen trotz Eigeninitiative weniger Lerneffekt und Wertschätzung.
Möglicherweise hat sich die Situation seither verändert, andere PJler schilderten mir bessere Erfahrungen von anderen internen Abteilungen.