Hallo liebe Leute!
Ich habe die Hälfte meines Chirurgie-Tertials in Bad Ischl auf der UnfallCH verbracht (also 2 Monate), da ich nen Kumpel hatte, der in Gmunden seine Grundausbildung absolvierte. Man kann entspannt mit der Bahn nach Gmunden fahren und zurück. Revue passierend und dank Berichten von in Gmunden kennen gelernten PJlern, würde ich jedoch immer eher das Klinikum in Gmunden sowohl für UnfallCH als auch für Viszeral-/AllgemeinCH emfehlen!
Wie angegeben war das Freizeitangebot entsprechend erfüllend und hat mega gebockt (Wandern, Klettersteige, Ski fahren, Langlaufen, Skaten, Rodeln, Rennrad fahren). Es gibt einen Fitness-Raum im Klinikum Bad Ischl, welchen man als Mitarbeiter rund um die Uhr nutzen kann. Alles was das aktive Herz begehrt nach 100 Tage Lernplan und M2 zur Erholung! Arbeitszeit regelhaft bis 13Uhr/15Uhr max.
Solange Frau Prima Berger die UnfallCH in Bad Ischl leitet und das OÄrztliche Team aus zu vielen egozentrischen, frustrierten Frauen besteht, kann ich das PJ dort nicht empfehlen. Die Allgemeinchirurgie sollte besser sein, aber auch dort kam man wohl nicht auf seine Kosten was praktisches, eigenverantwortliches Arbeiten anging... Ich war zunächst motiviert, da das Team aus vielen OÄinnen und mit einer Primarin weiblich besetzt waren. Man wurde jedoch enttäuscht/getäuscht. Diese Mal war es genau anders herum als gewohnt aus der UnfallCH: Die Männer waren netter (selbstverständlich immer noch typische Unfallchirurgen...) als manch irre OÄin.
Es war jeden Morgen in der Morgen-/Fall-/Röntgenbesprechnung um 7Uhr (hier hat man Röntgen- &CT-Bilderbefundungen sehr gut mitnehmen können) ein absolut sehenswertes Theater, wie sich die OÄinnen gegenseitig in den Rücken gefallen sind und die Primarin die Arbeit all ihrer OÄ:innen geprüft, teils sogar gerügt hat.
Wir haben uns teils abends Stories in der Gemeinschaftsküche aus der morgendlichen Besprechung erzählt und schauspielerisch aufbereitet.
Merke: Die Gemeinschaft in dem Wohnheim in Bad Ischl, welches im Vergleich zum Wohnheim in Gmunden deutlich besser ist, ist absolut genial und macht das PJ-Tertial dort aus. Man wird dort schnell Kontakte knüpfen und Freundschaften finden zu anderen PJlern im Haus!
Wenn man etwas lernen möchte, setzt man sich am besten zum OA Sari oder OA Eder in die Poliklinik. Die AÄ:innen sind alle sehr nett, aber auch bei ihnen muss man sich aktiv immer wieder dranhängen und sie erinnern, dass man hier ist um etwas zu lernen und praktische Aufgaben gerne übernehmen kann. (Wenn man das denn möchte.) Die Pflege dort ist teils nett, teils auch von den OÄ:innen genervt. Es wird einem jedoch, wenn man das möchte, Gipsen gezeigt und Grundzüge beigebracht.
Als KPJler ist man in Österreich vom Ansehen her Famulanten in Deutschland gleich gestellt, da es die sog. Turnusärzte in der Grundausbildung dort gibt, die nach ihrer Approbation 9 Monate eine OÄrztlich betreute Einführung in das eigenverantwortliche, ärztliche Arbeiten in jeweils 3-monatigen Rotationen bekommen.
Man kann in den Salzkammergutkliniken (Bad Ischl, Gmunden, Vöcklabruck) als OP-Rufdienst für einen Nebenverdienst und für praktische Erfahrungen im Gyn-, AllgemeinCH- & UnfallCH-OP während seiner Zeit arbeiten! Einfach dran teilzunehmen und gut organisiert.
Im Wohnheim gibt es im übrigen eine Waschmaschine. Man sollte sich Teller, Besteck und Kochutensilien mitbringen, da die Gemeinschaftsküche (Gott habe sie seelig) nicht gut ausgestattet jedoch funktional gut erhalten ist. Es gibt selbstverständlich Wasserkocher, Herd und Backofen.
Summa summarum, hat das Tertial medizinisch enttäuscht, aber freizeitlich und Arbeitsaufwand technisch ist es absolut für nicht so Chirurgie affine PJler geeignet!
Bewerbung
Direkt an das Salzkammergut Klinikum (würde Gmunden empfehlen). Nicht vergessen die PJ-Äquivalenzbescheinigung der Uni Wien für sog. "Freelancer" ausfüllen zu lassen am Ende des PJ-Tertials für die Anerkennung in Deutschland. Dies muss von der Uni Wien gegengezeichnet werden. Ging einfach per Post an die Uni Wien und kam per Post zurück.