Das beste an Augsburg ist Frau Bauer! Sie ist nur für uns PJler zuständig und setzt sich mit ganzem Herzen dafür ein, dass es einem gut geht. Sie versucht auf alle Wünsche Rücksicht zu nehmen und sorgt auch dafür, dass man ggf. wechseln kann, wenn eine Station einem gar nicht gefällt. Am Anfang organisiert sie eine Führung durchs Haus, jeder bekommt Kleidung, Spindschlüssel (Spind wird manchmal mit jemand anderem geteilt) und Transponder. Essen ist gut und günstig. Man bekommt ca. 350 Euro Gehalt. Es gibt 1 freien Studientag pro Woche. Zusätzlich gibt es fünf extra freie Tage als Überstundenausgleich. Man kann alle Tage bündeln und gesammelt nehmen. Auf den meisten Stationen würde es auch nicht auffallen, wenn man mehr fehlt. Wenn man an Wochenenden oder Feiertagen arbeitet, kriegt man dafür pro Tag -> 2 Tage frei.
Unfallchirurgie: 4 Wo. Beginn 7:00 Uhr mit Blutentnahmen. Frühbesprechung um 7:30 Uhr. Offiziell war man mind. 1 Wo im OP, 1 Wo auf Station und 1 Wo in der Notaufnahme eingeteilt. Wir waren zwischen 3 -4 PJlern plus 1-2 Famulanten. Wir haben uns die Telefone aufgeteilt (OP und Station). Wenn man angerufen wurde musste man runter in den OP, in Absprache mit den anderen PJlern konnte man es auch weiter delegieren. Tatsächlich war ich nur 2d in der Notaufnahme, sonst wurde ich immer in den OP gerufen oder hab oben geholfen Blut abzunehmen. Die UC hat 3 Station und man ist dafür verantwortlich morgens alle BEs und Zugänge und Co zu machen. Das waren manchmal wirklich krass viele! Da wir meistens zu mehreren da waren, hat es sich verteilt, sonst wäre man bestimmt mind. bis 12/13 Uhr beschäftigt gewesen. Auf Station hat man neben BEs und Zugänge legen manchmal auch noch Fäden gezogen. Gelegentlich ist man auch auf Visite mit und hat dort bissl Wunderversorgung gemacht. Während meiner Stationszeit habe ich leider keine eigenen Pat betreut, bei anderen Assistenzärzten lief das aber auch anders. Im OP durfte man Haken halten und ab und zu auch zu nähen. Da gabs bei mir v.a. 2 super nette Assistenzärzte, die einem wirklich etwas beigebracht haben. Sonst wurde man gelegentlich während OPs auch gequizzt, aber meistens war man relativ egal. In der Notaufnahme durfte ich bisschen nähen, aber sonst nicht groß was machen, die meisten Ärzte dort waren sehr gestresst.
Der Chef der UC ist sehr an Studenten interessiert. Jeden Mittwoch gab es PJler Sprechstunde, wo man Anliegen äußern durfte. Praktisch ist es aber so, dass viele Assistenzärzte einfach mega gestresst sind und voll viel zu tun haben, so dass man eigtl nicht viel machen kann/darf. Immerhin bietet die UC Nahtkurse an, die haben sich echt gelohnt. Als PJler auf der UC hat man auch Zugang zu den Nahtmaterialien und kann selbstständig nähen üben. All in all war das die intensivste "Blutabnehmzeit" meines PJs und obwohl manche Ärzte echt nett waren, war man den meisten vollkommen egal und wenn jemand gefehlt hat ist es nie wirklich aufgefallen.
Gefäßchirurgie: 2 Wo. Beginn 7:30 Uhr. Kleines und nettes Team. Als PJler ist man natürlich auch hier für Blut abnehmen und Zugänge legen verantwortlich, aber im Vergleich zur UC deutlich machbarer. Insgesamt waren immer 1-2 PJler da. Man darf bei Visite dabei sein, gelegentlich selber auf dem Laptop mittippen, Wunden versorgen. Die Assistenzärzte sind daran interessiert einem etwas beizubringen. Einmal die Woche war Chefarzt-Visite, da musste/durfte man selber einen Pat oder ein Zimmer vorstellen. Der Chef ist echt freundlich, fragt aber sehr viel nach. In den OPs durfte man Haken halten und manchmal zunähen. Mein großes Highlight: ich durfte selbstständig einen Port implantieren, der Assistenzarzt hat mir assistiert.
Kinderchirurgie: 6 W0. Beginn 7:45 Uhr mit Frühbesprechung. Bester Teil meines Chirurgie Tertials! Kleines und junges Team, alle super nett! Ich war für 4 Wo die einzige PJlerin, danach waren wir zu zweit. Hat total Spaß gemacht! Es gab 3 Bereiche: Station, Notaufnahme und OP. Auf Station ist man morgens mit zur Visite, hat mitgeschrieben, gelegentlich selber etwas untersucht. Blutabnehmen musste man selten (-> Kinder) und meistens wurde es durch die Assistenzärzte gemacht. Zusätzlich hat man die Aufnahmen gemacht. Meisten war man als PJler aber eher in der Notaufnahme oder im OP. In der Notaufnahme durfte man selber Kinder voruntersuchen, Sachen anordnen und Briefe schreiben. Danach konnte man es immer mit dem Assistenzarzt besprechen. Ich durfte auch nähen und kleben. Gerade in der Anfangszeit war ich auch sehr oft im OP und habe Haken gehalten (zunähen durfte ich hier nur 2x, bei Kindern machen das die Oberärzte lieber selber)....Gab viele Hydrozelen, Leistenhernien, Zirkumzisionen, Hypospadien... Gerade mit dem Chef war es super witzig und amüsant. Auch die meisten OA waren lieb. Generell ist man im Frühdienst eingeteilt, man kann aber auch Spät/Nacht oder Wochenenddienste machen. Zusätzlich gibt es noch besondere Sprechstunden (Uro, Verbrennungen usw.). Da darf man auch immer dabei sein, einfach den Oberarzt fragen.
War die beste Zeit meines Tertials, die Ärzte waren einfach alle so nett und man war nicht egal oder wurde übersehen. Hat mir so gut gefallen, dass ich sogar überlege Kinderchirurgie zu machen.
Radiologie: In Absprache mit Frau Bauer habe ich am Ende noch 1 Wo Radio gemacht, das kann ich jedem nur empfehlen, diese Woche hat zumindest meiner RöThorax Befundung wahnsinnig gut getan. Zusätzlich habe ich noch 2-3 Tage Kinderradiologie gemacht, das haben die Kollegen aus der Kinderchirurgie für mich organisiert, auch mal spannend.
Fortbildungen fanden gerade am Anfang regelmäßig statt (3xWo), danach waren die Räume oft ausgebucht (Semesterbeginn). Wenn sie stattfanden waren sie meisten sehr gut.
All in All wars ok, wäre Kinderchirurgie nicht so gut gewesen, wäre ich glaub recht frustriert rausgekommen.