PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Hospital Clinic (9/2022 bis 12/2022)
Station(en)
Liver Unit
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich bin für Chirurgie nach Barcelona gegangen, um möglichst viel Freizeit zu haben und dafür kann ich es wärmstens empfehlen. Allerdings konnte ich mich nicht immatrikulieren und die Verantwortliche aus dem Erasmus Büro in Barcelona war in dieser Hinsicht auch sehr strikt. Letztendlich habe ich über das Berliner Erasmus Büro eine zusätzliche Bescheinigung erhalten, mit dessen Hilfe das Tertial anerkannt werden konnte.
Ich wurde wie so ziemlich alle Externen (europäische Studierenden und lateinamerikanische Fellows) direkt zu Liver Transplant Unit zugeteilt. In der Regel haben wir uns 7.30 zur Visite getroffen, danach standen dann Sprechstunden, Stationsarbeit und OPs an. Mir wurde auch angeboten mich in der Forschung zu engagieren oder selbstständig Patienten zu betreuen. Ich würde also sagen, dass man als Chirurgie-interessierter dort sehr viel mitnehmen kann, vorausgesetzt man spricht ein hohes Level von Spanisch oder Katalan.
Ich habe von Anfang an offen kommuniziert, was meine Interessen sind und warum ich Barcelona gewählt habe. Mir wurde freigestellt, was ich machen möchte und letztendlich konnte ich immer einfach gehen, wenn ich keine Lust mehr hatte, ohne dass sich jemand dafür interessiert hätte. Trotzdem waren vor allem die Oberärztinnen sehr hilfsbereit und nett. In der Regel war ich bei der Visite und danach meist im OP, manchmal bei der Sprechstunde, häufig bin ich aber auch danach direkt gegangen.
Für mich das interessanteste waren die Lebertransplantationen. Die finden dort ständig statt und deshalb werden helfende (kostenlose) Hände von Externen gerne genommen. Man kann sowohl bei der Organentnahme, als auch bei der Implantation assistieren. Das bedeutet aber auch, dass man manchmal abends angerufen wird, ob man nicht in der Nacht bei der Transplantation aushelfen kann. So bin ich bspw. einmal mit der Ambulanz quer durch Katalonien gefahren, um eine Leber zu holen und einmal hab ich die - für mich hoffentlich einmalige - Erfahrung gemacht von 2 bis 8 Uhr morgens an einem Samstag eine Leber zu implantieren. Letztendlich habe ich das gerne gemacht, weil es meiner Meinung nach aus vielerlei Hinsicht interessant ist und ich eben sonst auch nicht viel arbeiten musste. Es gibt wohl aber auch Zeiten, an denen sie dünner besetzt sind. Dann muss man selber Grenzen ziehen, dass man nicht ständig für die Transplantationen eingespannt wird.
Bewerbung
Ich habe dem Chefarzt eine Email geschrieben und daraufhin ein einseitiges PDF als Bestätigung erhalten. Ich denke, am sinnvollsten ist es allerdings Carme zu schreiben (geht auch auf Englisch) und die anderen in CC zu setzen.
JFUSTER@clinic.cat (Chefarzt Josep Fuster)
CCARBO@clinic.cat (Carme Carbonell, Sekretärin von der Klinik für internationale Studierende)
erasmus.medicina@ub.edu (Silvia Jaraíz, Sekretärin von der Uni für internationale Studierende)
Über ERASMUS Praktika konnte ich auch mit mindestens 2 monatiger Vorlaufzeit ein Stipendium in Höhe von 2000€ beantragen.