Auf die Kinderklinik in Coesfeld bin ich aufgrund positiver Bewertungen aufmerksam geworden. Die Bewerbung lief über das PJ-Portal, auf Nachfrage bei der PJ-Beauftragten konnte ich unkompliziert eine kostenlose Unterkunft in der PJ-WG organisieren. Hier lohnt es sich, sich frühzeitig zu melden. Es gibt aktuell (2022) 2 PJ-WGs in fußläufiger Nähe zum Klinikum.
Ich wurde gleich sehr herzlich aufgenommen, am ersten Tag gab's eine Einarbeitung mit Rundgang durch alle wichtigen Bereiche der Kinderklinik. Das ärztliche und pflegerische Team ist mir insgesamt sehr positiv begegnet und ich habe mich schnell als Teil des Teams gefühlt. Ich hatte von Beginn an Schlüssel, ein eigenes Telefon sowie einen PC-Zugang. Eine Assistenzärztin hat als PJ-Beauftragte einen Rotationsplan innerhalb der Kinderklinik erstellt. Dabei Wünsche zu äußern oder auch spontane Änderungen, wie die Teilnahme an Diensten, waren kein Problem.
Unterricht findet mehrmals die Woche statt. Es gab im Haus ein regelmäßiges Radio-, Kardio- und EKG-Seminar und einen Sono-Kurs, bei dem immer ein:e Patient:in geschallt wurde. Andere Seminare zu diversen Themen waren im Wechsel in den Kliniken in Dülmen, Nottuln und Coesfeld ca. alle 2 Wochen.
Hauptsächlich war ich auf den beiden Stationen und in der Aufnahme. Hier konnte ich nach und nach mehr Aufgaben übernehmen, eigenständig Aufnahmegespräche führen und untersuchen, Zugänge legen, Blutentnahmen machen... Ich hatte vorher nur wenig Pädiatrieerfahrung im stationären Setting und war zudem so viel Möglichkeit zum eigenständigen Mitarbeiten aus den ersten beiden Tertialen nicht gewohnt. Daher haben mich die ersten Tage mit vielen neuen Eindrücken und völlig anderem Untersuchungssetting je nach Kindesalter ziemlich gefordert und ich habe etwas gebraucht, um mich sinnvoll einzubringen. Das Lernumfeld war aber super angenehm, um schnell Fortschritte zu machen und so viel Verantwortung zu übernehmen, wie man sich zutraut.
Es gibt die Möglichkeit, für einige Tage im SPZ, Diabeteszentrum oder der Psychosomatik reinzuschnuppern. Auch in die Sprechstunden der Oberärzt:innen kann man nach Absprache immer mitgehen. Kann alles, je nach persönlichem Interesse, nur weiterempfehlen. Außerdem wurde ich für eine Woche auf der Neo-Intensiv eingeteilt. Hier bin ich an einem Tag komplett bei der Pflege mitgegangen, was sehr bereichernd war und mir ermöglicht hat, mehr mit den Kindern in Kontakt zu kommen. Ich habe auch öfter mal Entlassbriefe geschrieben oder diktiert, aber eher, weil ich es wollte und nicht, weil es irgendwer von mir verlangt hat.
Insgesamt kann ich die Kinderklinik in Coesfeld für euer Wahltertial nur weiterempfehlen. Ich hatte hier rückblickend definitiv mein bestes Tertial, habe viel gelernt und bin jeden Tag mit Freude in die Klinik gegangen. Viel Spaß :-)