Ich kann das Anästhesie-Tertial am HJK sehr empfehlen. Von der Organisation, über Stimmung, Arbeitszeiten und Betreuung ist es wirklich super!
Die Arbeit im OP macht wirklich Spaß: das Team ist sehr nett und man darf wirklich sehr viel (außer PDK) selbst praktisch machen. Man hat zumindest in der Theorie einen festen OA, dem man zugeteilt ist. In der Praxis ist man aber in dem Saal, wo es gerade gut passt, oft auch "nur" mit den erfahreneren AssistentInnen, dort darf man aber eigentlich auch viel machen. Man ist (auch aus rechtlichen Gründen) aber nie alleine im Saal, darf aber unter Aufsicht selbst Narkosen steuern. Insgesamt gibt es meist 5-6 parallel laufende OP-Säale und die Uro-Ambulanz. Die Gyn- und Uro-OPs sind oft eher langweilig, weil es nur Larynxmaske ist eher kurze Narkosen gibt, am spannendsten sind eigentlich die OPs der ACH/VCH und zumindest vor der OP die UCH/Ortho, weil man dort viele Spinalanästhesien stechen darf. Die Anästhesie-Pflege ist auch sehr nett und generell ist eine sehr kollegiale Stimmung im Team. Oft wird man schon gegen 14 Uhr nach Hause geschickt, wenn es nichts spannendes mehr gibt :D Also ist auch von Aachen das Pendeln wirklich kein großes Problem, zumal der Bahnhof sehr nah ist und es kein Weltuntergang ist, wenn der Zug mal Verspätung hat.
Die Cafeteria ist auch super, man hat 7,50€ Freiverzehr pro Tag was aufgrund günstiger Preise großzügig berechnet ist. Mit dem restlichen Geld kann man sehr leckere Kuchen bestellen, über die sich alle immer freuen ;)
Es findet täglich irgendein Teaching (zB EKG, Anästhesie, Neuro, Sono, VCH/UCH etc) statt, was auch wirklich eher selten ausfällt und in der Regel ganz gut gemacht ist. Manchmal passt es mit den OPs nicht optimal, sodass man es nicht immer schafft, aber grundsätzlich ist die Regelung echt cool.
Es ist nicht fest eingeplant, dass man auf die ITS rotiert. Wenn man das möchte, muss man das aktiv ansprechen, es wird dann aber auf jeden Fall ermöglicht. Wie gut es auf der ITS ist, hängt stark von der/dem AssistentIn ab, die dort gerade rotiert und wie viele operative PatientInnen gerade betreut werden. Meist sind dort eher wenige (1-3 operative), sodass man eher bei den InternistInnen eher etwas machen kann, wenn man liebt fragt. Grundsätzlich wird auf der ITS aber logischerweise keine High End-Medizin gemacht. Interventionen kann man im OP eher mehr machen und PatientInnen komplett selbst zu betreuen ist auch eher unrealistisch.
Man kann mit dem RTW mitfahren, muss das aber selbst aktiv planen und nachfragen. Grundsätzlich kann man auch Dienste machen, was in der Praxis so aussieht, dass man je nach Gusto bis später Nachmittag oder Abend bleibt und dann nach Hause fährt und am nächsten Tag frei hat, das ist also sehr entspannt ;)
Anzumerken ist jedoch, dass der Chef leider geht und es im Team zu einigen Umbrüchen gekommen ist, weshalb ich wenig über den neuen Chef und das Team allgemein sagen kann.