Ich wurde in der ersten Hälfte des Inneren-Tertials in der Kardiologie eingeteilt. Für die zweite Hälfte wurde es dann die Gastroenterologie.
Vor Beginn des Tertials wird man von der Personalabteilung kontaktiert mit Hinweise für den ersten Tag in der Klinik und dass man vorab schon mal seine Wünsche für die Einteilung nennen kann. Gewünscht hatte ich mir eigentlich Häm/Onk und Gastro. Beide Bereiche werden sich jedoch häufig gewünscht, so dass es selten klappt, dass man auf beide verteilt wird.
Nach Verteilung der Fachabteilungen und weiterer Einführung am ersten Tag wurden wir einzeln zu den Büros der Chefärzte geführt. Der Chefarzt der Kardiologie wirkt erstmal nett und verteilte mich und den PJ-Kollegen auf die Stationen. Ich kam auf die A4.1 (Herzklappenstation), mein PJ-Kollege auf die A3.1 (eine Art IMC-Station mit anliegender VIU-Station für die beatmeten Patienten). Später sollten wir noch durch rotieren, was wir nach 4 Wochen gemacht haben.
Auf der A4.1 werden vor allem TAVIs bei den Patienten durchgeführt, aber auch Mitralclips gesetzt. Große Klappen-Operationen finden dort nicht statt, denn die Klinik besitzt keine Herz-Thorax-Chirurgie. Diese werden also an die Uniklinik verwiesen.
Der Tag beginnt gegen 7 Uhr mit den Blutentnahmen, Flexülen legen und die ganzen intravenösen Medikamente anmischen und verteilen. Die Anzahl der Blutentnahmen sind oft sehr hoch. Durchschnittlich waren ca. 10 - 15 Blutentnahmen zu erledigen. An einem Tag habe ich auch schon mal 19 Blutentnahmen durchgeführt, was fast die ganze Station ist. Flexülen liegen auch immer mal wieder zum Morgen da und wenn nicht, kriegt man oft noch von der Stationskoordinatoren mitten bei der Arbeit mitgeteilt, dass der eine Patient gerade auf Station gekommen ist und sofort eine Flexüle braucht, weil der jeder Zeit zur Koronarangiografie abgeholt werden könnte. Die Infusionen am Morgen fertig zu machen dauert leider auch sehr lange. Meistens helfen ein Physican Assistant und die jüngeren Assistenzärzte, manchmal bei wenig Personal steht man aber auch mal alleine da.
Die Visite läuft zu recht unterschiedlichen Zeiten. Manchmal ist direkt einer der Oberärzte mit dabei, manchmal aber auch nicht. So richtige Information bekommt man nicht, wann sie läuft. Also man muss Ausschau halten, wenn einer der Assistenzärzte mit dem PC rumlaufen, ansonsten verpasst man sie.
Ansonsten kriegt man auf der Station oft die Aufgabe nach einer kurzten Anweisung ZVKs und Pleura-Drainagen zu ziehen. Prinzipiell kann man immer ins Herzkatheterlabor gehen oder zur einer TAVI mit in den OP. Man muss es nur vorher kurz absprechen.
Man kann sich auch an Briefe schreiben ausprobieren. Die Assistenzärztin hat so oft wie möglich versucht, diese auch noch mit mir durchzusprechen.
Mittagessen war eigentlich immer möglich. Zu den Seminaren zu gehen hat auch fast immer geklappt. Am Anfang haben die Seminare noch sehr regelmäßig stattgefunden. Später hatte das leider etwas nachgelassen, vor allem die chirurgischen Seminare sind dann regelmäßig ausgefallen.
Frei nehmen hatte auf Abpsrache auch funktioniert, allerdings gucken die Oberärzte immer etwas danach wie die Station besetzt ist.
Gegen 14:15/14:30 Uhr sollen noch die i.v.-Medikamente verteilt werden. Zum Glück sind es am Nachmittag nicht mehr so viele, wie am Morgen. Zum Glück darf man die aber schon mittags anmischen, damit man rechtzeitig fertig ist. Wenn danach nicht noch irgendetwas ungewöhnliches ansteht, hat man i.d.R. Feierabend.
Auf der A3.1 war es entspannter und hatte viele interessante Fälle. Gegen 7:00 Uhr war ich meistens die erste, die da war (abgesehen vom Dienst). Nach und nach kam der Rest eingetrudelt zur Übergabe. Visite hat um 8 Uhr gestartet. Hier sollen die Blutentnahmen eigentlich von der Pflege übernommen werden, da diese dafür extra bezahlt werden. Trotzdem gab es immer wieder Diskussionen, ob das nicht der Phyisican Assistant oder der PJ-ler machen könnte. Nur wenn wenig Pflege da war, hat man mal eine Ausnahme gemacht und mitgeholfen ;)
Das Team dort ist bis zu den Oberärzten sehr nett und entspannt. Man kriegt viel gezeigt und erklärt und hat dort öfters sehr komplexe Fälle, gerade auf der VIU. Einmal durfte ich mich auch daran versuchen eine Pleura-Drainage zu legen.
Das Team holt sich zusammen Mittagessen und verbringt die Pause zusammen und oft darf man mal auch eine Stunde eher gehen. Spontan frei zu nehmen ging hier auch ohne Probleme. Die A3.1 ist absolut zu empfehlen!