Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Mein Tertial in Altötting hat mir sehr gut gefallen und ich würde es jedem empfehlen, der im PJ die Breite der pädiatrischen Krankheitsbilder kennenlernen will.
ORGANISATORISCHES
Die Bewerbung erfolgte über das PJ Portal, für die weitere Organisation war Frau Wild, Sekretärin des CA Dr. Vlaho, zuständig. Sie vermittelt den Kontakt zum Personalwohnheim und klemmt sich – wie in meinem Fall – auch dahinter, wenn die Dame von der Hauswirtschaft bei der Vergabe der Zimmer die PJ-lerin vergessen hat. Zum Ende meines PJ war eben jene Dame dann auch nicht mehr da.
Das Personalwohnheim wird, wenn Platz ist, kostenlos gestellt, liegt direkt neben dem Klinikum. Das Zimmer ist alt aber sauber und besteht aus einem eigenen Bad sowie einer Kochnische mit 2 Platten, Bett mit Matratze und ausreichend Schränken sowie einem Balkon. Im Keller gibt es Waschmaschinen und Trockner mit Münzeinwurf (50ct Münzen sammeln!).
Am ersten Tag wurde ich sehr herzlich von Frau Wild empfangen, man bekommt eigene Schlüssel für Arzneimittelschränke, den OP-Trakt usw, Kleidung, einen eignen, abschließbaren Spind und sobald verfügbar Namensschild und PC Zugänge für E.Care und NEXUS/KIS.
Das Mittagessen ist für PJler kostenlos, jedoch lange nicht so gut wie in Kantinen größerer Häuser. Auf Station gibt es eine Microwelle.
STATIONEN
In Altötting gibt es eine allgemeinpädiatrische Station, die bei guter Besetzung von 2 Oberärzten und 2 Assistenzärzten betreut wird, eine Notaufnahme mit 2 Zimmern für die Pädiatrie, die durch einen Assistenzarzt betreut wird, sowie eine Neonatologie mit formal 2 Intensivbetten. Außerdem gehört zum Kinderzentrum Altötting ein Sozialpädiatrisches Zentrum und eine Kinder- und Jungendpsychiatrie in die man als PJler auch gerne hineinschnuppern kann. Es gibt Ermächtigungsambulanzen für Kinderkardiologie, Kinderendokrinologie, Pneumologie und Allergologie. Die Diagnostikräume für Kinderneurologie wurde zu meiner Zeit erweitert außerdem wurde eine Ermächtigungsambulanz für Gastroenterologie aufgebaut.
Ich hatte etwas über die Hälfte meines Tertials auf der allgemeinpädiatrischen Station und der Notaufnahme verbracht, bin dann für eine Woche ins SPZ und anschließend noch für vier Wochen in die Neonatologie rotiert. Das würde ich in etwa wieder so machen.
Auf der allgemeinpädiatrischen Station beginnt der Arbeitstag um 8:00 Uhr mit einer Frühbesprechung, am Vormittag gibt es eine ausführliche Visite und ggf. elektive Aufnahmen, um 12 Uhr gibt es eine Radiologie-Besprechung und anschließend werden alle Patienten der Neonatologie und Allgemeinstation kurz, die spannenden Fälle deutlich länger besprochen. Hier gibt es manchmal auch 3-Minuten Mini-Teachings für PJler und junge Assistenzärzte. Danach gehen alle gemeinsam Mittagessen. Um 16:00-16:30 endet der Tag mit einer Übergabe.
BETREUUNG und LEHRE
Der CA Dr. Vlaho nimmt sich zu Anfang, Mitte und Ende des Tertials Zeit für ein persönliches Gespräch, ansonsten waren die Oberärzte auf der allgemeinpädiatrischen Station und die Assistenzärzte auf der Neonatologie meine wichtigsten Ansprechpartner. Man bekommt ein gut gestaltetes PJ-Logbuch, das Konzept der EPAs ist jedoch bisher nicht etabliert. Zu meiner Zeit waren noch 3 weitere PJ-ler am Krankenhaus und wir hatten ab und zu (Plan wäre wöchentlich) PJ Unterricht in variabler Qualität. Außerdem gibt es innerhalb der Pädiatrie Bestrebungen einmal wöchentlich eine interne Weiterbildung zu etablieren, diese fand Ende 2022 etwa alle 2 Wochen statt. Die wöchentlich 90 Minuten strukturierter Lehre (AppO) finden dementsprechend eher nicht statt, es sind aber alle auf der allgemeinpädiatrischen Station sehr bemüht einem etwas zu erklären. In der Neonatologie bin ich eher bei den Assistenzärzten mitgelaufen, dort konnte es passieren, dass man von Seiten der Oberärzte eher aus dem Zimmer geschickt wird, als etwas erklärt zu bekommen (Die vier Wochen in denen ich da war waren stimmungsmäßig lt. Assistenzärzten aber auch außergewöhnlich angespannt).
AUFGABEN eines PJ
Grundsätzlich kann man überall mitlaufen und zuschauen, auch in den OP, in die Szintigraphie/andere Bildgebung in Sedierung, ins EEG, in die Ambulanzsprechstunden, …
Auf Station lernt man schnell Blutabnahmen und Zugänge bei (Klein-)Kindern und nach und nach auch bei Säuglingen. Es gibt im Untersuchungszimmer ein modernes Ultraschallgerät mit dem man Kinder vor-/nachschallen darf. Bei Liquorpunktionen und der Anlage von Blasenkathetern war ich nur Zuschauer, da zeitgleich eine junge Assistenzärztin eingelernt wurde.
Wenn Kinder elektiv aufgenommen werden kann der PJ-Student die Aufnahme führen, ansonsten läuft man auf der Visite mit, darf auch ab und zu Zimmer eigenständig visitieren und kann sich beim Schreiben von Arztbriefen, Sichten von Befunden und Anmelden weiterer Diagnostik beteiligen. Es ist fast immer ein Computer frei und einen Zugang hat man ja auch.
In der Notaufnahme kann man in einem der zwei Zimmer sehr selbstständig arbeiten: Anamnese, Untersuchung, dann nach Rücksprache weitere Diagnostik / Empfehlungen usw.
In der Neonatologie ist man häufig bei einer U1 dabei, darf die U2 relativ selbstständig durchführen, Hüftsonographie und Schädelsonographie sieht man viel und kann, wenn genug Zeit ist, diese auch selber unter Aufsicht durchführen. Je nachdem welcher Oberarzt zuständig ist kann man bei Intubationen, der Anlage von ZVKs, arteriellen Zugängen, Nabelvenenkathetern und Sonographie mit anderen Fragestellungen zuschauen.
Bewerbung
PJ Portal in der deutschlandweiten Phase (ist ein Lehrkrankenhaus der LMU)