PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Universitaetsklinik Homburg (5/2022 bis 9/2022)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Herz-Thorax-Chirurgie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Je nachdem was man von seinem Chirurgie-Tertial erwartet, kann Homburg die richtige Wahl sein. Man muss/soll in zwei der drei großen Abteilungen (AC, HTC, UC) für mindestens 4 Wochen rotieren. Andere Möglichkeiten sind dann noch MKG, Neurochirurgie oder Kinderchirurgie. Aber an seiner Einteilung kann man meistens auch noch mal spontan was ändern, das muss man dann einfach mit den PJ-Beauftragten abklären. Ich habe 8 Wochen AC und 8 Wochen HTC gemacht. Generell kann ich sagen, dass ich viel Zeit im PJ-Zimmer verbracht habe, viel frei gemacht habe und eigentlich immer spätestens nach dem Mittagessen nach Hause gegangen bin - außer mich hat eine OP interessiert. Das war möglich, weil wir einfach so viele PJler waren, dass wir uns sonst eh nur auf den Füßen rumgestanden hätten und ich lieber meinen Sommer nutzen wollte. Wenn man keine Lust auf Chirurgie hat, kann ich das UKS auf jeden Fall empfehlen - wenn genug PJler da sind. Sonst muss man schon auch viel arbeiten. Generell gilt: Wenn alle BEs gemacht sind und alle OPs abgedeckt sind, ist es egal ob jemand fehlt.
Wenn man Bock auf Chirurgie hat und was lernen will, muss man sich das schon sehr konsequent einfordern und viel Eigeninitiative zeigen - allerdings bekommt man dann auch was beigebracht.
Im PJ-Zimmer gibt es ein Telefon, da rufen die Stationen (v.a. AC und UC) an, wenn sie eine neue Nadel brauchen oder der OP, wenn ein PJler fehlt.
Eigentlich soll es 1x die Woche PJ-Unterricht geben nach der Arbeitszeit (Mo 16.15 Uhr). Der ist allerdings 70% der Zeit ausgefallen, v.a. wenn er von der UC gemacht werden sollte. Wir hatten einen Rea-Kurs mit einem Anästhesisten - der war super.
Es besteht die Möglichkeit Dienst zu machen und sich so freie Tage zu erarbeiten. Dazu wird eine Liste im Monat vorher ausgelegt, in die man sich eintragen kann. Man holt sich zu Dienstbeginn einen Funk ab und wird dann bei Bedarf (Nadeln, BEs, OPs) angefunkt, man hat auch ein Zimmer mit Bett (leeres Patientenzimmer auf der geschlossenen Kinderchirurgiestation - etwas creepy).
Es gibt:
- Dienst unter der Woche 24h von 15:00 bis 7:00 Uhr -> dafür gibt es einen freien Tag + den Tag nach dem Dienst frei (man arbeitet ja quasi 16 Überstunden. Am nächsten Tag im Dienstfrei löst man davon schon 8h ein und hat dann noch mal 8h Freizeit zur freien Verfügung)
- Dienst am Freitag von 13:30 bis 8:00 Uhr -> dafür gibt es 2 freie Tage (16h Überstunden zur freien Verfügung)
- Dienst am Samstag von 8:00 bis 8:00 Uhr sonntags -> dafür gibt es 3 freie Tage (24h Überstunden zur freien Verfügung). Zu beachten: Man muss samstags ALLE BEs des gesamten Hauses machen (AC und UC) und falls kein PJler am Sonntag zum Dienst kommt je nach Dienstarzt auch alle BEs am Sonntag, kann also länger dauern als 8:00 Uhr.

AC:
In der AC geht es jeden Morgen um 7:30 Uhr mit der Visite los. Um 8 Uhr ist dann Frühbesprechung. Danach sind die BEs auf Station zu erledigen. Das können mal 15 Stück sein oder auch mal nur 5. Es gibt auch regelmäßig 11-Uhr-Kontrollen, die gemacht werden müssen.
Generell ist es so, dass PJs auf dem OP-Plan stehen. Man kann sich dann untereinander besprechen, wer zu welcher OP will und sich abwechseln. Man kommt auf jeden Fall auf viel Zeit am Tisch in der AC, wenn man das will. Die meisten OÄ sind auch sehr nett, der CA hat nicht so viel Lust auf Studierende und da ist normalerweise auch kein PJler miteingeteilt. Man kann zwar zuschauen, aber von Fragen schien er mir nicht sehr begeistert. Es besteht die Möglichkeit in die Ambulanz zu gehen, da war ich allerdings nur einmal und da waren nur Wundkontrollen einbestellt.
Generell hat es mir in der AC gut gefallen, die Ärzt*innen waren alle sehr nett und auch an den PJs interessiert. Meine positive Bewertung des Tertials ist auch für die AC, nicht für die HTC.

HTC:
Für mich persönlich war die HTC gar nichts. Morgens die Schikanen von Prof. Schäfers gegenüber den AÄs und OÄs in der Frühbesprechung fand ich sehr unangenehm und unprofessionell. Ihm ist es wichtig, dass man sich am Anfang einmal bei ihm vorstellt, sonst schenkt er den PJs nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit. Im OP herrscht Totenstille und es gibt kein Teaching. Ich stand in meinen 8 Wochen nicht einmal am Tisch. Meine Co-PJler, die mit am Tisch waren, standen oft 4h steril am Tisch in der Hoffnung am Schluss zu zunähen, durften dies aber dann aus Zeitmangel oft nicht. Die OPs sind eigentlich immer die gleichen. Sonst ist es auch die Aufgabe BEs morgens zu machen um 7 Uhr vor der Frühbesprechung, das sind oft aber nur max. 6 Stück. Um 7:30 Uhr ist dann die Frühbesprechung und danach gehen die OPs los. Man kann auch mit in die Ambulanz gehen und je nach Assistenzärzt*in und Zeitdruck manchmal auch Echo üben. Es gab einen Arzt (Alex Heß), der uns oft Teaching angeboten hat und sich auch Zeit genommen hat ein Thema mit uns nachmittags zu besprechen, das war dann auch ganz interessant. Die meisten anderen Ärzt*innen haben uns PJs eigentlich die meiste Zeit auf dem Flur ignoriert.
Mir persönlich hat es in der HTC gar kein Spaß gemacht, der einzige Vorteil war, dass man fehlen konnte ohne das es auffällt - wenn genug andere PJs da sind.

Fazit: Man muss realistische Erwartungen an das Tertial haben, danach super in Chirurgie ausgebildet ist man sicher nicht. Viel Urlaub ohne die Tage aufzuschreiben ist möglich, wenn genug PJler da sind um die Aufgaben zu erledigen, während manche fehlen.
Bewerbung
Am UKS bekommt man immer einen Platz, Zitat PJ-Beauftragter "Wir lehnen niemanden ab"
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07