Ich kann ein Tertial in der Anästhesie am UKGM definitiv empfehlen.
Das Tertial ist gut organisiert und man ist fest eine*r Tutor*in zugeteilt, mit der*m auch durch verschiedene Abteilungen rotiert.
Man ist sowohl im OP als auch auf Intensivstation (4 Wochen) eingeteilt.
Zusätzlich ist man 4x in der Prämedikationsambulanz um auch selbstständig Patient*innen für die Narkosen aufzuklären. Des weiteren nimmt man 3x an Schmerzdiensten und 4x an langen Diensten im OP teil.
PJ-Unterricht durch eine*n Anästhesist*in findet 1x/Woche zu verschiedensten Themen statt.
Jeweils zum Anfang und zum Ende des Tertials findet ein Mini-Examen mit eine*r Oberärzt*in statt. Dabei macht man bspw. eine Narkoseeinleitung oder es gibt ein Frage-und-Antwort-Spiel. Das ganze findet in entspannter Atmosphäre statt und dient der Einschätzung des Wissenstands zu Beginn des Tertials und dem entsprechenden Fortschritt zum Ende des Tertials hin.
OP-Bereich:
Hier lernt man das "Täglich-Brot" der Anästhesie vollumfänglich kennen. Als Klinikum der Maximalversorgung sieht man eigentlich das komplette Spektrum der Anästhesietechniken (konventionelle Vollnarkosen, diverse Regionalverfahren, komplexes erweitertes Monitoring). Ziel des Tertials in der Anästhesie ist es, eine Narkoseeinleitung selbstständig durchzuführen, natürlich unter Aufsicht. Als PJ-Student*in darf man hier theoretisch alles machen, praktisch hängt das davon ab, mit welcher Ärzt*in man unterwegs ist. Zu den praktischen Fähigkeiten zählt v.a. Narkoseeinleitung mit Intubation/Larynxmaske, invasive arterielle Blutdruckmessung, ZVK. Bei Regionalverfahren assistiert man i.d.R. Wenn man Glück hat, darf man auch selber eine Spinalanästhesie stechen. Es hängt insgesamt sehr davon ab, mit wem man zusammenarbeitet. Viele Kolleg*innen freuen sich über PJ-Student*innen und erklären gerne.
Intensivstation:
4 Wochen ist man einer anästhesiologisch geführten Intensivstation eingeteilt. Zu den praktischen Aufgaben zählen v.a. Blutgasanalysen, Blutentnahmen und Untersuchung der Patient*innen. Ggf. auch Arterie oder ZVK. Ansonsten begleitet man die Visiten und ab und an gibt es Lehreinheiten.
Alles in allem ist das Tertial in der Anästhesie sehr abwechslungsreich und man hat einen enormen fachlichen und praktischen Wissens- und Fähigkeitszuwachs. Es ist natürlich auch immer in gewisser Weise davon abhängig, mit wem man zusammenarbeitet und wie viel man dann machen darf. Auch Eigeninitiative ist hier gefragt und förderlich.