PJ-Tertial Dermatologie in Universitaetshautklinik Tuebingen (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Konservativ, chirurgisch, Privat, Ambulanz
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein gesamtes Tertial Dermatologie an der Universitätshautklinik Tübingen verbracht.

Am ersten Tag wird man auf eine Station gebracht. Es gibt keinen festen Rotationsplan. Hier muss man sich mit seinen PJ-Kollegen absprechen. Es ist gewünscht, dass immer mindestens ein PJler pro Station vorhanden ist. Es gibt zwei konservative Stationen, eine chirurgische Station und eine Privatstation. Es ist sinnvoll, dass jeder einmal auf eine konservative Station, auf chirurgische Station oder Privatstation und in die Ambulanz rotiert.

Konservative Station: Hier sieht man das gesamte Spektrum der konservativen Dermatologie. Allergologie, Herpes zoster, Sweet-Syndrom, die Klassiker Psoriasis und Atopische Dermatitis, Kollagenosen, Erysipel, Prurigo, Pityriasis rubra pilaris, Erythema exsudativum multiforme, Ulcera... Die Liste ließe sich nahezu endlos fortführen. Super spannend, man lernt unheimlich viel. PJ-Aufgaben sind Blut abnehmen, Stanzbiopsien durchführen, PVKs legen, Wunddebridement, Arztbriefe schreiben, eigene Patienten betreuen. Man darf wirklich unheimlich viel machen, ist aber auch relativ frei.

Chirurgische Station: Hier sieht man eher weniger unterschiedliche Krankheitsbilder, im Wesentlichen: Malignes Melanom, Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom. Und auch diese Krankheitsbilder sieht man nicht wirklich, weil die Patienten post OP auf Station kommen. Hier hat man auch recht feste Aufgaben als PJler, die erledigt werden müssen. Hoher Patientendurchsatz! Es wird erwartet, dass man die Patientenaufnahmen erledigt. Hierzu gehören Anamnese, Körperliche Untersuchung und Hautkrebsscreening. In letzterem wird man schnell sehr fit. Verdächtige Befunde dürfen dann nach Rücksprache mit dem Stationsarzt per Shave-Biopsie biopsiert werden. Es ist wirklich spannend, dann abzuwarten, was in der Histo rauskommt. Mitunter ist man aber lange auf Station, weil alle Aufnahmen erledigt werden müssen, bis man nach Hause darf. Es kann also schnell mal 17:00-18:00 Uhr werden.

Privatstation: Hier ist nur ein Assistenzarzt auf Station, sodass dieser sehr auf die PJ-Unterstützung angewiesen ist. Aufgaben sind ähnlich wie auf den anderen Stationen. Besonderheit ist hier natürlich die enge Zusammenarbeit mit dem Chef, der regelmäßig zur Visite kommt und sich auch sehr um die PJler bemüht. Positiv hervorzuheben ist, dass es hier sehr abwechslungsreich ist, da man sowohl konservative Krankheitsbilder sieht als auch chirurgische.

Ambulanz: Es handelt sich um eine Sprechstunde, in der man wirklich alles sieht. Die Patienten stellen sich entweder selbstständig vor mit alltäglichen Hautproblemen wie Akne oder mit Spezialproblemen auf Überweisung des niedergelassenen Hautarztes. Mit etwas Erfahrung darf man auch komplett selbstständig Patienten sehen, anamnestizieren und untersuchen und anschließend dem Arzt vorstellen. Super Sache und nur zu empfehlen. Die allgemeine Sprechstunde dauert etwa bis 13:00 Uhr. Anschließend kann man noch in eine der super interessanten Spezialsprechstunden gehen.

Team/Station: Wie überall steht und fällt alles mit den Assistenzärzten. Viele sind wirklich super nett und erklären viel, anderen sehen einen nur als billige Blutabnehmerin und man muss mitunter bis 18:00 Uhr da bleiben. Wenn nicht genug PJler da sind, wird man häufig auch angerufen, um auf anderen Stationen Blut abzunehmen und PVKs zu legen, weil die meisten Ärzte hier grundsätzlich nicht selbstständig Blut abnehmen oder PVKs legen.
Kontakt zur Pflege: überwiegend freundliche und kollegiale Pflegekräfte
Ansehen des PJlers: gut
Unterricht: Einmal wöchentlich sehr guter PJ-Unterricht. Man bringt Patienten von Station mit, die dann gemeinsam besprochen werden. Super interessant und spannend gemacht durch den leitenden OA. Dieser erklärt alles super geduldig und man kann alles fragen. Außerdem werden mittags um 13:00 Uhr, sog. Mittagsvisite, die spannendsten Fälle aus der Ambulanz durch den LOA präsentiert. Hier lernt man auch super viel, allerdings eher Kolibris.
Betreuung: Die meisten Assistenzärzte erklären gerne und viel.
Freizeit: Arbeitszeiten abhängig von Station und Assistenzarzt. Studientage gibt es keine. Dies ist offizielle Vorgabe der Klinikleitung.

Positiv:
+ 1. Wahl, wenn Dermatologie oder Allgemeinmedizin in der Planung.
+ Man sieht das gesamte Spektrum der universitären Dermatologie an einer der renommiertesten Hautkliniken Deutschlands.
+ Man darf selbstständig Shave- und Stanzbiopsien durchführen.
+ Super PJ-Unterricht durch den LOA und tägliche eine spannende Mittagsvisite.

Negativ:
- Keine Studientage.
- Mitunter lange Arbeitszeiten.
- Wenn wenige PJler da sind, viel Blut abnehmen im ganzen Haus.
Bewerbung
Über das Dekant der Med. Fakultät Tübingen
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Poliklinik
Mitoperieren
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
ca. 520
Gebühren in EUR
0,00

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87