PJ-Tertial Innere in Queen Elizabeth Central Hospital (12/2022 bis 2/2023)
Station(en)
4b
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich kann mein geteiltes Innere Tertial in Malawi nur empfehlen.
Ich habe 7 Wochen auf der Inneren für Männer am Queen Elizabeth Zentral Hospital in Blantyre verbracht.
Die Aufnahme und Einführung war sehr herzlich, ich wurde einem netten Arzt zugeteilt mit dem ich die Wochen gearbeitet habe. Es wäre auch möglich gewesen noch auf die Frauenabteilung zu wechseln.
Das Personal im Krankenhaus spricht Englisch, die Patienten, wenn dann sehr basic.
Die Gesundheitsversorgung ist kostenlos am Queens, das bedeutet aber auch dass sie sehr basic ist. Medikamente sind nicht da sind, Patienten haben auch manchmal nicht das Geld sie privat zu kaufen. Die Pflege ist kaum existent und kümmert sich wirklich nur um das Medizinische (auch das nur dürftig). Die eigentliche Pflege und Nahrungsmittelversorgung wird von Verwandten übernommen, die auch noch im und um das Krankenhaus leben. Es gibt einen großen Stationsraum, wo die 40 Männer (und die Angehörigen) liegen, auch das ist herausfordernd. Es werden Patienten versterben, die in anderen Ländern dieser Welt überlebt hätten. Das Leiden auf dieser Station so mitzuerleben, war für mich nicht einfach, auch wenn ich die Erfahrung nicht missen möchte. Aber das solltest du definitiv wissen, wenn du hier her kommst.
Ich habe viele tropische Erkrankungen gesehen und sehr viele Infektionskrankheiten. Auch HIV ist nach wie vor ein großes Problem. Besonders spannend fand ich es, wie die Ärzte versuchen mit den wenigen Ressourcen das Beste für ihre Patienten zu erreichen. Viele malawische Ärzte haben im Ausland studiert, viele der Oberärzte sind aus dem Globalen Norden. Das Wissen ist da, es fehlt nur an den Mitteln.
Wenn man zu Semesterzeiten da ist gibt es Lehre. Fallvorstellung, Vorträge, Tropenmedizin Kurse. Ich war leider in deren Semesterferien dort und habe es nur meine letzte Woche mitbekommen.
Es sind eigentlich immer irgendwo andere PJ´s/Famualnten da, man ist also nie allein und findet sich schnell.
Zur Orga: Ich habe pro Woche 50 Dollar Studiengebühren gezahlt und 150 Dollar Registrierungsgebühr. Soweit ich weiß ist dieses das einzige Lehrkrankenhaus in Malawi und so wählte ich es für mein PJ aus. Ich habe in Kabul Lodge gewohnt, man kann mit denen einen Langzeitpreis aushandeln;)
Zu Malawi: Das Land ist wunderschön, die Leute sehr freundlich und offen. Es gilt als eines der sichersten Länder Afrikas und so habe ich es auch empfunden. Trotzdem, nach Sonnenuntergang sollte man drinnen sein oder sich nur mit Taxi auf der Straße bewegen. Gerade auf dem Land sind die Leute sehr arm, zu meiner Zeit gab es den größten Cholera-Ausbruch der Geschichte. Es ist das 8. ärmste Land der Welt. Stromausfälle, Wasser nicht immer da...
Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man sehr viel für das Leben lernen.
